Wanderung auf dem Manderscheider Burgenstieg

Eine wunderschöne Wanderung mit herrlichen Aussichten erlebst Du, wenn Du dem Manderscheider Burgenstieg in der Vulkaneifel folgst. Circa sechs Kilometer lang ist der Rundweg auf teils schmalen Naturpfaden, begleitet vom Plätschern der Lieser. Die Tour bietet fantastische Ausblicke auf die Doppelburganlage und die idyllische Kleinstadt Manderscheid.

Wandern auf dem Manderscheider Burgenstieg in der Vulkaneifel

Der Manderscheider Burgenstieg bietet ein ganz besonderes Wandererlebnis. Er ist einer der Partnerwege des Eifelsteigs in der Vulkaneifel und ist 2020 für die Publikumswahl „Deutschlands schönste Wanderwege“ des Wandermagazins nominiert. Was das Wanderherz höher schlagen lässt, ist die einzigartige Kombination aus dem mittelalterlichem Flair der beiden Burgen und der idyllischen Natur der Vulkaneifel. Auf Waldwegen geht es durchs verwunschene Liesertal, hinauf zum Eifelblick Belvedere mit seiner traumhaften Aussicht, dann weiter zum Kaisertempelchen und zu den mittelalterlichen Manderscheider Burgen. Dabei ist die Rundwanderung gut als Halbtagestour zu bewältigen und eignet sich daher ideal für einen Ausflug. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sollte man mitbringen.

Auf schattigen Pfaden entlang der Lieser

Es ist ein heißer Tag im August, als ich zu meiner Wanderung aufbreche. Noch dazu später als geplant, da ich beim rauschenden Mühlrad in meiner Unterkunft, dem Hotel Heidsmühle, so gut geschlafen habe und beim gemütlichen Frühstück ein bisschen die Zeit vergessen habe. So starte ich erst deutlich nach 10 Uhr, die Hitze ist bereits drückend.

Ausgangspunkt ist das Kurhaus in Manderscheid, wo ich mein Auto parke. Ich folge der Ausschilderung durch einige Straßen der Stadt. Bei dem schwülen Wetter bin ich froh, als der Weg endlich in den Wald führt und mir die Bäume Schatten spenden. Auf und ab führen der Pfad, bis es hinunter geht ins Liesertal. Sanft plätschert das Wasser des Baches, ab und an überquere ich die Lieser auf urigen Holzbrücken.

Die Ruhe des Waldes

Ich verlasse den Bach, vom Liesertal geht es wieder hinauf. Der Weg führt durch den lichten Wald. Sonnenstrahlen brechen durchs Grün der Bäume, die Vögel zwitschern – ansonsten herrscht Ruhe. Auf diesem Streckenabschnitt begegnen mir kaum andere Wanderer, ich habe den Wald für mich. Waldidylle pur!

Vorbei an der Wolfshütte

Durch das enge Tal des Achtergrabens geht es recht steil hinauf, auf dem schmalen Pfad erreiche ich schließlich die Wolfshütte. Die urige Schutzhütte eignet sich für eine kleine Pause, wenn Du ganz in Ruhe Dein Vesperbrot auspacken willst. Vereinzelt entdecke ich Heidesträucher, die mit ihrem zarten Lila das satte Grün des Waldes unterbrechen.

Eifelblick Belvedere – Höchster Punkt auf dem Manderscheider Burgenstieg

Vom Liesertal geht es hinauf zum Eifelblick Belvedere – der Aussichtspunkt ist ein echtes Highlight auf dem Manderscheider Burgenstieg und lädt zu einer Rast mit Weitblick ein. In der Eifel findest Du zahlreiche Aussichtspunkte, die einen Fernblick über die Umgebung ermöglichen. Besonders schöne Aussichtspunkte tragen den Namen „Eifelblick“ und bieten dem Besucher ein außergewöhnliches Landschaftserlebnis.

Während ich auf dem ersten Teil der Wanderung den Weg meist für mich hatte, treffe ich hier auf etliche andere Wanderer. Beim Aussichtspunkt findest Du ebenfalls eine Schutzhütte. Der Eifelblick Belvedere ist mit 440 m der höchste Punkt meiner Wanderung. Rund 140 Höhenmeter habe ich bis dahin zurückgelegt.

Nach dem schweißtreibenden ersten Teil der Wanderung bei hochsommerlichen Temperaturen genieße ich daher eine ausgiebige Pause. Ich mache es mir auf der Aussichtsbank gemütlich und genieße das Panorama: Unter mir liegt das tief eingeschnittene Liesertal, die Manderscheider Burgen und das charmante Städtchen Manderscheid, in der Ferne sind der Mosenberg und das Meerfelder Maar zu erkennen.

Außerdem steht hier oben eine römische Säule, die aus einer Römer-Villa am Mosenberg stammt. Ihrer Inschrift ist zu entnehmen, dass der Kronprinz, später Kaiser Wilhelm I. den Rundblick von diesem Platz aus genossen hat.

Aussichtspunkt Kaisertempelchen

Ein weiterer Aussichtspunkt liegt am Wegesrand: Vom Kaisertempelchen hat man einen einzigartigen Ausblick auf die Niederburg, wo die Vorbereitungen für das historische Burgfest gerade in vollem Gange sind. Und auch auf dem Wanderweg tummeln sich hier jede Menge Leute, so dass ich nur kurz Halt mache.

Der Pavillon mit dem wunderschönen Ausblick auf die Manderscheider Burgen wurde bereits 1888 erbaut, damals noch bekannt als „Jackenhäuschen“. Der Name stammt von der Flurbezeichnung „Auf der Jack“, sollte aber nicht lange Bestand haben. Er wurde in Kaisertempelchen umbenannt – ob zu Ehren des Kaisers oder weil er von diesem Punkt aus die Aussicht auf die beiden Burgen genoss, ist wohl nicht genau überliefert. Fest steht aber, dass das Panorama spektakulär ist!

Die Manderscheider Burgen

Mal vom Manderscheider Burgenfest abgesehen, wenn das Eifelstädtchen von Tausenden Besuchern bevölkert wird, ist der kleine Eifelort heute ruhig und idyllisch. Das war allerdings nicht immer so: Ober- und Niederburg, die nur von der Lieser voneinander getrennt sind, waren lange Zeit verfeindet. Die Manderscheider Grafen und die Kurfürsten von Trier standen sich hier gegenüber und kämpften gegeneinander. Daran erinnert Jahr für Jahr das besagte Manderscheider Burgenfest mit seinen Ritterspielen, das Dich auf eine Zeitreise ins Mittelalter mitnimmt.

Doch nicht nur zum Fest lohnt sich ein Besuch der beiden Burgen. Sowohl Oberburg als auch Niederburg von Manderscheid sind zugänglich, so dass Du Dich auf die Spuren der Eifelritter begeben kannst. Ein Abstecher zu den Burgen ist natürlich das Highlight einer Wanderung auf dem Manderscheider Burgenstieg!

Aufstieg zur Oberburg

Um zur Oberburg zu gelangen, heißt es zuerst einige Stufen zu überwinden, denn sie befindet sich auf einer Bergkuppe aus Schiefer, die für den Bau der Burg abgeflacht wurde. Der Aufstieg zur Burgruine wird mit einem weiteren atemberaubenden Blick über Manderscheid und das Liesertal belohnt.

Die ältere der beiden Burgen ist zugleich auch die kleinere und schlechter erhaltene. Erhalten sind einige der Außenmauern und der mächtige, fünfstöckige Bergfried mit seinem außergewöhnlichen rautenförmigen Grundriss. Ursprünglich war die Obermanderscheider Burg im Besitz von Luxemburg, ging aber 1147 an das Erzbistum Trier über, in dessen Besitz sie bis zur Zerstörung durch die Franzosen im Jahr 1673 verblieb. Heute befindet sich die Burg im Besitz der Gemeinde Manderscheid und ist frei zugänglich.

Imposante Niederburg

1173 wurde die Niederburg erstmals urkundlich erwähnt. Sie wurde regiert von den Grafen von Manderscheid, die im Mittelalter ein bedeutendes Adelsgeschlecht waren. Die anfangs überschaubare Burg wurde immer weiter vergrößert und zu einem imposanten Herrschaftssitz mit beeindruckenden Befestigungsanlagen ausgebaut. 1794 folgte die Niederburg dem Schicksal der Oberburg: Französische Truppen zerstörten die historischen Mauern und hinterließen eine Ruine. Seit 1899 war der Eifelverein Besitzer der Burg, erst seit 2018 gehört sie der Stadt Manderscheid.

Übernachten in Manderscheid

Während meines verlängerten Wochenendes in der Vulkaneifel übernachte ich im Hotel Heidsmühle am Rande von Manderscheid. Das familiengeführte Hotel glänzt mit seiner einzigartigen Lage: Es liegt idyllisch im Grünen, mitten im Wald am Ufer der Kleinen Kyll. Im hauseigenen Teich vor dem Hotel ziehen Enten und Schwäne ihre Kreise. Beim Plätschern des Bachs und beim Rauschen des Mühlrads kannst Du auf der Sonnenterrasse Spezialitäten aus der Eifel genießen. Mein Tipp: Probiere die fangfrischen Forellen!

Bei dieser Lage ist es kein Wunder, dass sich die Heidsmühle auch als Ausflugsziel einen Namen gemacht hat. Denn sie ist ein guter Startpunkt, um zu Wanderungen in der Umgebung aufzubrechen. Die abgewanderten Kalorien kannst Du zur Belohnung nach dem Wandern mit den Leckereien aus der Heidsmühle dann wieder aufstocken, dafür sorgt unter anderem auch die hauseigene Konditorei.

Mein Check: Pro & Contra Manderscheider Burgenstieg

Aussichtsreiche Burgen-Wanderung
Der Manderscheider Burgenstieg bietet einen tollen Mix aus Natur, malerischen Aussichten über die Vulkaneifel und den beiden historischen Burgen. Wirklich ein schönes und außergewöhnliches Wandererlebnis!

Einschränkungen auf dem Manderscheider Burgenstieg während des Burgfestes
Während des Manderscheider Burgenfests kann es recht voll werden bei den Aussichtspunkten und rund um die Burgen. Außerdem kann es auch sein, dass wegen der Vorbereitungen und des Festbetriebs einzelne Abschnitte gesperrt sind, beispielsweise die Turnierwiese und der Zugang zur Niederburg.

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