Apennin Überquerung: Mit dem Fahrrad durch das Val di Trebbia

Mit dem Fahrrad von Mailand nach Rivergaro

Von Mailand kommend stoßen wir kurz vor Rivergaro auf die Trebbia. Nach vielen Kilometern auf stark befahrenen Straßen hoffen wir, dass es entlang des Flusses etwas ruhiger wird. Und tatsächlich gibt es hier immer wieder Teilstrecken, die auf Radwegen verlaufen, aber auch die kleine Straße entlang des Flusses ist nur wenig befahren. Noch ist es relativ eben und so erreichen wir Rivergaro, unsere erste Station an der Trebbia, ohne große Anstrengungen. Wir beziehen auf einem typisch italienischen Familiencampingplatz Quartier.

Dolce Vita in Rivergaro

Rivergaro ist eine kleine Gemeinde mit einem netten Dorfplatz und einer urigen Beachbar am Flussufer. Über allem thront das Castello Monte Chiaro. Der sonst so verschlafene Ort erwacht am Abend zu vollem Leben: Man trifft sich auf ein Getränk an der Piazza oder flaniert an der Flusspromenade. Bis spät abends scheint der ganze Ort auf den Beinen zu sein.

Durch hügelige Landschaften des Apennin nach Bobbio

Ausgeruht geht es für uns am nächsten Morgen weiter Richtung Bobbio. Nach der eher tristen Landschaft in den Ausläufern der Poebene sind wir von der Strecke begeistert. Es wird zunehmend hügeliger und das Landschaftsbild erinnert uns vage an die Toskana. Wir kommen schneller vorwärts als gedacht und erreichen schon am Mittag Bobbio. Bevor wir weiter zum Campingplatz fahren, machen wir noch einen kleinen Bummel durch den Ort. Bobbio hat eine bewegte Geschichte, die von 615 bis in die jüngste Vergangenheit reicht. Es gibt auch eine traurige Verbindung mit Deutschland. Denn Bobbio wurde am 7. Juli 1944 vom italienischen Widerstand erobert, und bis es von der Wehrmacht am 27. August 1944 zerstört wurde, autonom regiert.

Sehenswürdigkeiten & Campingplatz in Bobbio

Sehenswert in Bobbio sind in jedem Fall die alte Steinbogenbrücke, die Abtei und die Basilika. Aber auch ein einfacher Bummel durch die engen Gassen lohnt sich. Der Campingplatz befindet sich ca. 2 Kilometer hinter dem Ort. Wer den Aufstieg am nächsten Tag nicht scheut, sollte eine der unteren Terrassen wählen, denn es gibt einen direkten Zugang zum Fluss. Wir nutzen die Gelegenheit für ein herrliches Bad in dem zwar kalten, aber glasklaren Wasser.

Radfahren im Val di Trebbia

Am nächsten Morgen müssen wir uns erst einmal zur Rezeption hochquälen, da wir direkt an der Trebbia gezeltet haben. Schon einmal nass geschwitzt, genießen wir die kurze Abfahrt bis zur SS 45, der wir die nächsten Tage durch das Val di Trebbia folgen werden.

Und dann geht es auch schon los: Langsam aber stetig geht es den Berg hoch, Autos begegnen uns hier kaum noch. Die Ausblicke auf die Trebbia, die sich mal mehr, mal weniger weit unten ihren Weg bahnt, sind atemberaubend und jeden Schweißtropfen wert. Für die geplanten 35 Kilometer bis zum nächsten Campingplatz brauchen wir den ganzen Tag. Und dies nicht nur, weil wir an jeder Ecke anhalten, um Fotos zu machen – es geht mächtig bergauf cialis 5mg preis. Völlig erschöpft, aber immer noch tief beeindruckt von der sagenhaften Landschaft, erreichen wir am späten Nachmittag einen kleinen Campingplatz kurz vor Rovegno. Die Sanitäreinrichtungen sind einfach, die Betreiber furchtbar nett und es ist empfindlich kalt hier oben.

Letzte Etappe der Radtour über den Apennin: Von Rovegno nach Genua

Nach einer durchfrorenen Nacht machen wir uns am nächsten Morgen auf zur letzten Etappe Richtung Mittelmeer. Wir fahren weiter auf der SS 45 entlang der Trebbia und schrauben uns die Berge der Apenninen hoch. Auf der Strecke liegen mehrere Tunnel, die aber problemlos befahren werden können, da eh kaum noch ein Auto vorbei kommt und im Allgemeinen sehr viel Rücksicht auf Radfahrer genommen wird. Kurz vor Torriglia trennen sich die Straße und der Fluss. Doch nur wenige Kilometer weiter begleitet die Scrivia unseren Weg. Sie entspringt ebenso wie die Trebbia auf dem Monte Prela.

Den Apennin hinunter: Abfahrt mit Umwegen

Mit dem Passieren der Wasserscheide beginnt auch für uns eine sagenhafte Abfahrt von guten 30 Kilometern. Wer von hier aus an die Küste Richtung Pieve Ligure möchte, muss unbedingt in Sarocolle den kleinen Abzweig nach links nehmen und noch einmal mit etlichen Höhenmetern kämpfen. Grund dafür: Der Tunnel weiter unten ist für Radfahrer gesperrt. Mehrere Einheimische haben uns eindringlich davor gewarnt, ihn trotzdem zu befahren. Laut Karte ist zwar auch hier eine Umfahrung möglich, die eingezeichnete Straße ist jedoch vor etlichen Jahren einem Unwetter zum Opfer gefallen und nie wieder geräumt worden.

Berauscht von der tollen Abfahrt und nicht wissend, dass es die Umfahrung nicht mehr gibt, standen wir natürlich vor dem gesperrten Tunnel. Da wir nicht wieder 10 Kilometer und mehrere Hundert Höhenmeter mit dem Fahrrad rauf wollten, sind wir kurzerhand über Genua nach Pieve gefahren. Genua ist zwar chaotisch aber auch ohne Stadtplan machbar, da die Via Aurelia, die Küstenstraße gut ausgeschildert ist.

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