Der Sommer zeigt sich Ende Juni von seiner besten Seite – die Sonne strahlt vom Himmel und das Thermometer klettert auf über 30 Grad. Im Tal ist es schwül, also ab in die Höhe! Quasi vor meiner Haustür liegt die Schwarzenbachtalsperre auf einer Höhe von 668 Metern, ca. 10 km von Forbach im Murgtal entfernt. Ein ideales Plätzchen, um auf den schattigen Waldwegen zu wandern und die Füße ins Wasser zu halten – Urlaubsfeeling im Schwarzwald!
Beliebtes Ausflugsziel Schwarzenbachtalsperre
Nur eine knappe halbe Stunde fahre ich von mir daheim bis zur Schwarzenbachtalsperre. Mit ca. 2 km Länge ist sie der größte Stausee im Nord- und Mittelschwarzwald. Vom Parkplatz aus laufe ich vorbei am Hotel Restaurant „Schwarzenbach“ auf der Westseite des Sees zur Staumauer. Das Traditionshotel ist seit 2011 geschlossen, es verfällt leise vor sich hin und scheint von besseren Zeiten zu träumen. Deutlich mehr Leben ist am gegenüberliegenden Kiosk, bei dem Ausflügler und Motorradfahrer Halt machen, um eine Pause zu machen und sich eine Erfrischung zu gönnen. Am Ufer gibt es einen kleinen Bootsverleih. Hier kann man Tret-, Ruder- oder Elektroboote mieten und damit den See bis in den hintersten Winkel erkunden.
Über die Staumauer geht es auf die andere Seite, links liegt die Talsperre, auf der rechten Seite geht der Blick über den Schwarzwald in Richtung Murgtal.
Die imposante Staumauer zählt zu den Pionierwerken der 1920er Jahre im Staumauerbau. Das gesammelte Wasser dient der Stromgewinnung. Einige Infotafeln entlang des Weges berichten von der Geschichte der Schwarzenbachtalsperre.
Rundweg um die Schwarzenbach-Talsperre
Es ist warm, doch dank der Höhe immerhin nicht ganz so schwül wie unten im Tal. Die Luft flimmert, es riecht nach warmem Waldboden und Tannennadeln. Der Rundweg um die Schwarzenbach-Talsperre ist 6,5 km lang und führt oberhalb des Sees das Nordufer entlang. Auf der Südseite verläuft der Rundweg weiter oben im Wald.
Über kleine, zum Teil steile Pfade gelangt man ans Ufer. Viele Ausflügler haben ihre Badesachen dabei und kühlen sich im See ab. An vielen Stellen gibt es Zuflüsse, kleine Bäche, die die Talsperre mit frischem Quellwasser aus den Bergen speisen. Vergissmeinnicht wachsen am Bachrand.
Je weiter ich dem Rundweg folge, desto seltener begegne ich anderen Leuten. Nur das Vorbeibrausen der Motorradfahrer auf der L 83 dröhnt vom anderen Ufer herüber und stört die Idylle. An jeder Ecke steht eine Bank und lädt zur Rast ein, ich lasse mir die Sonne auf die Nase scheinen und genieße die Aussicht auf die Talsperre.
Am Ufer wachsen Margeriten, Schafgarbe und andere Wildblumen. Versteckt dazwischen Walderdbeeren. Süß und warm zergehen sie auf der Zunge und schmecken nach Sommer.
Wanderung von der Schwarzenbachtalsperre zum Herrenwieser See
Ich biege vom eigentlichen Rundweg ab. Mein Ziel: Ein Abstecher zum Herrenwieser See, einem der letzten Karseen im Schwarzwald. Am Seebach entlang wandere ich los, der Bach plätschert friedlich neben mir. Und endlich ist auch der Motorradsound nicht mehr zu hören… Doch kurz darauf ein dumpfes Grollen: Es sind Gewitter angekündigt. Als nach einiger Zeit das Donnergrollen nicht nachlässt, entscheide ich mich zur Umkehr und vertage den Herrenwieser See auf einen anderen Tag. Zu unsicher ist mir die Wetterlage. Am Seebachhof vorbei geht es zurück zur Schwarzenbachtalsperre.
Alternativprogramm Kneippkur
Dunkel liegt der See da, als ich wieder am Ufer ankomme. Am Himmel türmen sich schwarze Wolken. Doch während ich auf dem Rundweg weiter laufe, wird es allmählich wieder heller, das Gewitter verzieht sich. Also nutze ich die abgebrochene Wanderung für eine kleine Pause am Wasser. Über einen Pfad gelange ich ans Ufer, wo sogar noch der Ginster blüht. Badezeug habe ich keines dabei, aber immerhin die Füße kann ich im moorigen Wasser abkühlen und setze mich auf einen Stein mit Blick auf die Staustufe.
Surreale Landschaften
Den Rückweg lege ich ein Stück weit direkt am Ufer zurück. Überall ragen abgestorbene Wurzeln aus dem Wasser. Das Vorankommen ist relativ schwierig, zu uneben und steinig ist das Gelände, so dass ich wieder auf dem Rundweg zurück bis zur Staumauer gehe.