Die kanarische Insel Lanzarote ist ein ganzjährig ein beliebtes Urlaubsziel. Aber gerade während des deutschen Winters bietet Lanzarote, die Möglichkeit der Kälte zu entfliehen und ein paar wärmende Sonnenstrahlen einzufangen. Bei einem Lanzarote-Urlaub kannst Du die Sehenswürdigkeiten der Insel erleben, die faszinierende Vulkanlandschaft entdecken, wandern gehen, an Lanzarotes Stränden ins Meer hüpfen oder einfach dasitzen und auf den blauen Atlantik schauen.
Welche Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten sollte man auf der Kanaren-Insel nicht verpassen? Wo lässt es sich auf Lanzarote am besten wandern? Wo sind die schönsten Strände? Was sollte man unbedingt gesehen haben?
Lanzarote Tipp #01: Feuerberge, Fischerdörfer, Felsküste
Wir haben Lanzarote auf einer Route um die kanarischen Inseln mit dem Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 4“ im März angesteuert. Die Temperaturen waren bereits sehr angenehm, nicht zu heiß, nicht zu kalt – genau richtig, um dem kalten deutschen Winter zu entfliehen. Nachdem die „Mein Schiff 4“ bereits am Vorabend im Hafen von Arrecife anlegte, organisierten wir uns vor Ort einen Mietwagen für eine Inselerkundung. Ein Taxi hätte es zur Not zwar auch getan, aber mit einem eigenen Mietwagen ist man deutlich unabhängiger.
Nationalpark Timanfaya
Die Vulkanlandschaft ist schon eine Besonderheit der Insel und so darf natürlich auf einer Tour durch Lanzarote ein Besuch des Parque Nacional de Timanfaya samt Busfahrt durch die Feuerberge und Lavafelder nicht fehlen. Die riesigen Lava- und Aschefelder gleichen einer Mondlandschaft und wer’s mag, kann einen Ritt auf einem Kamel machen.
Lanzarotes spektakuläre Felsenküste
Weiter ging es nach El Golfo an die tosende Atlantikküste, für einen kleinen Mittagssnack in dem beschaulichen Fischerdorf. Die weißen Häuser von El Golfo bilden einen schönen Kontrast zur erstarrten, schwarzen Lavalandlandschaft, während die Wellen des Ozeans den Strand hinauf rollen. Die Grüne Lagune, gefärbt durch Algen etwas außerhalb des Dorfes, haben wir auch kurz besichtigt, aber wirklich beeindruckend war ein Abstecher zu den Los Hervideros. In den Höhlen an der Küste brechen die mächtigen Atlantikwellen an der schroffen Felsenküste aus Vulkangestein.
ie Insel hat uns sehr gut gefallen und sie unterscheidet sich mit den Lavafeldern landschaftlich schon sehr von den anderen Kanareninseln, die wir kennen. Wir haben nur einen kleinen Eindruck von Lanzarote bekommen, aber werden bestimmt nochmal dorthin zurückkehren.
Lanzarote Tipp #02: Paragliding | Barbaralicious
2016 habe ich drei Wochen auf Lanzarote verbracht. Als fleißige digitale Nomadin war ich den Großteil der Zeit am Arbeiten und habe die schönen Seiten der Insel daher fast nur „im Vorbeifahren“ erlebt. Aber mein absolutes Highlight und auch ein besonderes Erlebnis meiner Reisen insgesamt war das Paragliden! Ich habe im Norden der Insel zum ersten Mal die Perspektive gewechselt und mich von den unzähligen Seilen sowie dem riesigen Schirm in die Lüfte heben lassen.
Treffpunkt war in der Nähe von Órzola an einem einsamen Strand. Mit dem Schirm, der in einer Art Rucksack verstaut war, liefen wir den angrenzenden Berg hinauf. Die Pfade waren ausgetreten… Es war also ein beliebter Spot zum Gleitschirmfliegen. Nach ein paar wenigen Vorbereitungen und einigen Wacklern (denn gut stehen kann man an so einem Hang nicht!) wurde mir erklärt, dass ich gleich losrennen müsse. Bergab! Ich machte nur große Augen und sah mich vor meinem inneren Auge schon auf die Nase fallen und den ganzen Berg runterpurzeln. Aber kaum war mein Gedanke da, ging es auch schon los. Also keine Zeit, weiter darüber nachzudenken.
Hoch in den Lüften
Eine Sekunde und einen lauten Schrei später war ich in der Luft. Der Ausblick auf Lanzarote und die Nachbarinsel La Graciosa war unbeschreiblich schön! Vulkane, rote, braune und grüne Landschaft und im Kontrast zu allem das Meer, das von Türkis bis tief Dunkelblau alle Töne abzudecken schien. In den 15 Minuten wusste ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte und wollte nicht einmal blinzeln. Keine dieser kostenbaren Sekunden sollte mir durch die Lappen gehen.
Am Ende war es viel zu schnell vorbei! Aber es war eine wundervolle und besondere Art, diese traumhafte Insel zu entdecken…
Lanzarote Tipp #03: Mondlandschaften | Reisalog
„Verkohlte Erde“ und „Mondlandschaft“ beschreiben die Kanareninsel Lanzarote am besten. Es gibt auf den ersten Blick nicht viel zu sehen und zum Baden kann man auch woanders hin. Trotzdem ist die Insel außergewöhnlich und bleibt haften.
Ein Geheimtipp ist die Insel leider schon lange nicht mehr. Gerade die Küstenorte Playa Blanca, Puerto del Carmen und Costa Teguise erinnern vom Ambiente her stark an die andalusische Costa del Sol. Im Zentrum der finden sich aber Flecken, die noch ursprünglicher sind, wie etwa die ehemalige Hauptstadt Teguise.
Der Tourismus ist für Lanzarote zwar eine wichtige Einnahmequelle, aber weit entfernt von billiger Pauschalabfertigung, wie man das teilweise auf Mallorca oder Ibiza erlebt. Die Besucher sind hier primär auf Kultur, Relaxen und besonders Sport aus. Die interessanten Hot Spots sind natürlich gut besucht, das ganze bleibt aber völlig im Rahmen und nerviges Gedränge oder Wartezeiten erlebt man selten.
Wandern auf Lanzarote
Apropos Sport: Lanzarote ist die perfekte Insel zum Wandern. Im berühmten Nationalpark Timanfaya sind leider nur geführte Touren möglich und man muss sich dafür rechtzeitig anmelden. Es gibt aber eine Reihe interessanter Strecken, die man auf eigene Faust erlaufen kann. Besonders die Routen auf die unzähligen Vulkankrater mit grandiosem Ausblick lohnen sich.
Darüber hinaus hat Lanzarote einiges an Kultur zu bieten. Die nach wie vor prägendste Persönlichkeit ist der 1992 verstorbene Künstler und Architekt César Manrique. Manrique hat – ähnlich wie Gaudí für Barcelona – ein außergewöhnliches Erbe hinterlassen und eine beeindruckende Einheit zwischen Kunst, Architektur und vulkanischer Natur geschaffen.
Lanzarote Tipp #04: César Manrique – der Künstler, der die Insel prägt | Genussbummler
Fährt man das erste Mal über Lanzarote, fällt einem eines sofort auf: Auf der Insel gibt es im Vergleich zu anderen kanarischen Inseln wie Gran Canaria oder Teneriffa sehr wenige Bettenburgen. Der vorherrschende Baustil ist der traditionelle Stil, weiße Gebäude mit grünen Fenstern und Türen. Zu verdanken ist diese Tatsache dem einheimischen Künstler César Manrique. Er hat sich Zeit seines Lebens dafür eingesetzt, dass die Insel nicht dem Massentourismus zum Opfer fällt. Sein Ziel war, Lanzarote zum „schönsten Platz der Welt“ zu machen. Ihm ist es zu verdanken, dass große Teile der Insel unter Naturschutz gestellt wurden.
Die Bauwerke Manriques
Aber nicht nur dies hat der 1992 gestorbene Künstler hinterlassen. Seine Bauwerke, die wie keine anderen Architektur und Natur vereinen, sind heute die beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Lanzarote. Der unterirdische See Jameos del Agua, der Aussichtsturm Mirador del Rio oder der Kaktusgarten Jardin de Cactus sind nur einige der Werke, die man besichtigen sollte. Aber auch im berühmten Nationalpark Timanfaya begegnet man Manrique, denn hier hat er das Restaurant gestaltet.
Sogar auf Lanzarotes Straßen trifft man auf Manriques Kunst, denn seine großen beweglichen Skulpturen zieren einige der vielen Kreisverkehre der Insel. Eine ausführliche Beschreibung der Werke Manriques findest Du in meinem Bericht: Lanzarote – auf den Spuren von César Manrique.
Lanzarote Tipp #05: Wandern bei Mancha Blanca, Mirador del Río und Tagesausflug nach La Graciosa
Lanzarote ist vor allem durch die Vulkanausbrüche im 18. Jahrhundert geprägt, die einst das fruchtbare Land in eine schwarze Lavawüste verwandelten. Am eindrucksvollsten kann man die Lavalandschaft im Nationalpark Timanfaya sehen. Leider ist dies nur im Rahmen einer einstündigen Bustour durch den Park möglich. Aussteigen ist nicht erlaubt.
Wanderung Mancha Blanca
Wer aber selbst einmal auf Vulkankratern wandern möchte, hat die Gelegenheit dazu nur ein paar Kilometer vom Nationalpark entfernt. In dem kleinen Örtchen Mancha Blanca führt eine unbefestigte Straße zu dem Startpunkt einer atemberaubenden Wanderung durch ein Lavafeld (Koordinaten des Startpunktes: 29.04411; -13.70251). Nach circa einer Stunde erreicht man den kleineren der beiden Vulkankrater. Je nach Lust und Laune kann man auf beide Vulkankrater klettern. Man sollte auf alle Fälle viel Wasser mitnehmen und einen ganzen Tag dafür einplanen.
Aussichtspunkt Mirador del Río
Am Nordkap der Insel liegt der wunderschöne Aussichtspunkt Mirador del Río. Zwar gibt es auf den kanarischen Inseln Aussichtspunkte wie Sand am Meer (Mirador heißt Aussichtspunkt), aber der Mirador del Río, der vom Architekten César Manrique entworfen wurde, sucht seines gleichen. An dem spanischen Architekten kommt man auf der Insel einfach nicht vorbei. Der Mirador ist mit seinen flachen Mauern aus Naturstein so gut in das braune Felsgestein integriert, dass man den Aussichtspunkt von der gegenüberliegenden Insel La Graciosa nicht erkennen vermag. Neben einer atemberaubenden Aussicht auf die kleine Insel La Graciosa, die über eine 2 km lange Meeresenge von Lanzarote getrennt ist, gibt es dort auch ein Lokal mit großen Panoramafenstern.
Tagesausflug nach La Graciosa
Ein besonderes Erlebnis war unser Tagesausflug nach La Graciosa. Die kleine Insel im Norden von Lanzarote wird kaum von Touristen besucht. Obwohl zwischen beiden Inseln nur 2 km und eine 20 minütige Fährfahrt liegen, hat es die Anreise in sich. Sobald man den Schatten des Hafens verlassen hat und aufs offene Meer fährt, schlagen die meterhohen Wellen an den Schiffsrumpf und man spürt einmal mehr, welch gewaltige Kraft der Atlantik hat.
La Graciosa wird auch die Anmutige genannt. Über die gesamte Insel verteilt sich eine bizarr schöne Dünenlandschaft mit weißen Sandstränden und azurblauem Meer. Ein Tagesausflug eignet sich perfekt, um zu wandern und sich am Strand zu entspannen. Wer länger bleiben möchte, kann im Dorf auch eine Unterkunft buchen.
Lanzarote Tipp #06: La Santa und Orzola
Lanzarote, meine Lieblingsinsel der Kanaren. Wunderbar, abwechslungsreich und der perfekte Ort für eine kleine Winterflucht. Denn wenn es bei uns grau und kalt ist, dann hast Du auf Lanzarote Sonnenschein und angenehme Temperaturen um die 23 Grad. Deshalb ist meine Empfehlung ganz klar, Lanzarote in unserem Winter zu besuchen. Außer dem großartigen Wetter, ist die Insel auch weniger voll als im Sommer und Du kannst den Massen immer mal wieder entfliehen.
La Santa – Lanzarotes ruhige Seite
Und hier kommt mein Tipp für Lanzarote, wenn Du Meer und Ruhe genießen willst: La Santa!
Im Reiseführer nicht groß beschrieben, sind wir trotzdem mal hingefahren und waren begeistert. Erst lange an der Strandpromenade auf der Mauer gesessen und Wellen beobachtet.
Und im Anschluss daran gab es ein wunderbares Picknick mit Meerblick und spannenden Steinformationen. Im Ort gibt es einen kleinen Supermarkt, dort kannst Du Dein Picknick auch spontan kaufen. Dann geht es zum Club La Santa, hinter dem sich ein großer Parkplatz befindet.
Du kannst dort zum kleinen Strand gehen und dann dem Weg rechts vom Strand weg folgen. Hier kannst Du kilometerlang am Meer entlang laufen und Dir den passenden Platz für Dein Picknick aussuchen. Im Januar hatten wir diesen Ort ganz für uns alleine.
Schöne Strände bei Orzola
Außerdem möchte ich Dir noch die wunderbare Natur und die schönen Strände auf dem Weg nach Orzola empfehlen. Hier zeigt sich Lanzarote in einem wunderbaren Grün zwischen all dem schwarzen Gestein. Ein großartiges Naturschauspiel und die Strände hast Du fast ganz für Dich alleine.
Lanzarote Tipp #07: Ein bisschen Sommer im Winter | Farandwide
Das Ding mit Lanzarote ist ja, dass es eine ziemlich kleine Insel ist. Man kann also in relativ wenig Zeit ziemlich viel sehen, dafür sind die meisten Geheimtipps längst kein Geheimnis mehr.
Der Kaktusgarten ist wunderschön und jeden Besuch wert, am besten morgens, bevor die Touristengruppen auftauchen. Auch der Park Jameos del Agua, in dem Kunst auf Natur trifft; wo man kleine Albino Krebse bestaunen und einen Spiegelsaal bewundern kann. Es gibt hier teilweise echt verrücktes Zeug, das man sonst nur selten irgendwo findet.