10 Tipps für Lagos – das solltest Du nicht verpassen!

Lagos ist eine der schönsten Städte an der portugiesischen Algarveküste. Die Hafenstadt hat einiges zu bieten: historische Altstadtgassen, die zum Bummeln einladen, die schönsten Felsformationen der Algarve liegen in unmittelbarer Nähe, kilometerlange Sandstrände und kleine Felsbuchten locken zum (Sonnen-)Baden. Nicht nur das Städtchen selbst hat es mir angetan, sondern die gesamte Algarve mit ihren Bilderbuch-Buchten, ihrem wilden Hinterland und ihrer wunderschönen Natur. Für mich steht fest: Ich komme bestimmt bald zurück!

Tipp #01: Die Altstadt von Lagos

Die Altstadt von Lagos lässt sich am Besten zu Fuß erkunden. Obwohl bei einem Erdbeben und der darauffolgenden Flutwelle im Jahr 1755 viele Gebäude zerstört wurden, erscheint heute der historische Stadtkern von Lagos gut erhalten und rausgeputzt, viele Gebäude wurden liebevoll restauriert. Ein großer Teil der Altstadt ist Fußgängerzone, Geschäfte und Kneipen reihen sich aneinander. In den verschachtelten, engen Gassen gibt es einiges zu entdecken: Viele Häuserfassaden sind mit den typischen Azulejos (Kacheln) verkleidet. Auch ein Blick auf den Boden lohnt sich: Die Calçadas, das sind kunstvoll in Motiven und Mustern verlegte Pflastersteine, sind charakteristisch für Portugal. Es gibt kleine und große Plätze, auf denen Restaurants und Straßencafés zu einer Pause einladen.

Die belebte Praça Gil Eanes ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, hier trifft man sich auf eine Kaffee oder für einen kleinen Plausch. Auch Straßenmusiker treten hier häufig auf. Rund um den Platz stehen Jacaranda-Bäume, die im Frühjahr blau erblühen. Kennzeichen des Platzes ist die moderne Marmorstatue in der Mitte des Platzes. Die Figur soll König João Sebastião darstellen. Übrigens befindet sich hier im alten Rathaus auch die Touristeninformation.

Tipp #02: Seefahrer, Kirchen und Sklaven

Lagos hat ganz schön was mitgemacht! Nicht zuletzt aufgrund seiner geografischen Lage gegenüber der nordafrikanischen Küste. Denn dieser hat Lagos zu verdanken, dass es zu einem Zentrum für Entdeckungsreisen und Eroberungen wurde und so Portugal zur Weltmacht verhalf. Auf der Praça Infante Dom Henrique findest Du ein Denkmal für Heinrich den Seefahrer. Seine Seefahrtschule eröffnete er zwar im nahegelegenen Sagres, doch er wohnte in Lagos und baute hier auch seine berühmten Karavellen.

Lagos ist eng mit der Seefahrt verbunden, Heinrich der Seefahrer war nicht der einzige Entdecker, der hier an Bord ging. Auch Gil Eanes, dem der eben schon erwähnte Platz im Stadtzentrum gewidmet ist, hisste in Lagos die Segel, um als erster das afrikanische Kap Bojador, das damals als Grenze der Welt galt, zu umsegeln – und natürlich um sich Reichtümer unter den Nagel zu reißen. Durch die Seefahrt wurde Lagos zu einem wohlhabenden Handelszentrum.

Auf der linken Seite der Praça Infante Dom Henrique steht die Kirche Santo Antonio (Igreja do Santo António). Ihre Fassade ist eher schlicht, doch innen ist sie mit vergoldeten Holzschnitzereien und Azulejos versehen – wirf also mal einen Blick hinein. Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich der historische Sklavenmarkt (Mercado de Escravos). Heute wird er zum Beispiel für Kunstausstellungen genutzt.

Tipp #03: Das Fort

An der Hafeneinfahrt befindet sich die Festungsanlage Forte da Ponta da Bandeira. Heute beherbergt es ein Seefahrtsmuseum, das sich der maritimen Geschichte widmet (Centro de Estudos Marítimos e Arqueológicos de Lagos). Gegenüber der Festung ist das Stadttor Porta de São Gonçalo, das durch die Stadtmauer in die Altstadt führt.

Tipp #04: Flanieren unter Palmen

Vom Fort kannst Du die palmengesäumte Promenade Av. dos Descobrimentos entlang spazieren, die neben dem Flüsschen Bensafrim verläuft. Der Bensafrim dient sowohl Fischerbooten als auch Yachten als Hafenzufahrt. Über eine Fußgänger-Zugbrücke gelangt man in den Yachthafen Marina de Lagos.

Tipp #05: Der Hafen von Lagos

Ich liebe es, im Hafen auf Entdeckungstour zu gehen und den Fischern bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Und natürlich: Boote gucken, egal ob Fischerboote oder hochmoderne Yachten. In Lagos findest Du beides und beide Häfen haben ihren besonderen Reiz. Die Marina des Yachthafens ist modern. Hier findest Du Geschäfte, Cafés und Restaurants und kannst mit Blick auf den Hafen speisen. In einem der Restaurants am Yachthafen, dem Quay Lagos, hatte ich umwerfend leckere Gambas mit Blick auf die Marina im Sonnenuntergang.

Tipp #06: Der Fischmarkt

In der Nähe der Fußgängerbrücke über den Bensafrim findest Du auch den sehenswerten Fischmarkt. Die Markthalle stammt aus dem Jahr 1924 und wurde restauriert. Hier decken sich die Restaurants täglich mit frischem Fisch ein. Es riecht zwar ein bisschen streng, aber ein kleiner Rundgang lohnt sich allemal. Halte auch mal die Augen offen, ob Du Perceves findest. Die Entenmuscheln gelten als Delikatesse und werden von wagemutigen Fischern von wellenumtosten Felsen „gepflückt“. In einem der Fischrestaurants kannst Du die Spezialität dann mal probieren – am Besten lässt Du Dir zeigen, wie man sie am Besten isst.

Tipp #07: Die Strände von Lagos

Meia Praia

Vom Stadtzentrum von Lagos ist der Strand Meia Praia durch den Rio Bensafrim getrennt. Man muss also über die Fußgängerbrücke, durch die Marina und am Bahnhof vorbei, um zum Strand zu gelangen. Im Sommer pendelt eine Personenfähre an der Hafeneinfahrt zwischen dem Zentrum und dem gegenüberliegenden Ufer, so dass der Weg deutlich abgekürzt wird. Von meiner gemütlichen Ferienwohnung ist es hingegen nur ein kurzer Fußweg durch die Dünen, um zu Lagos längstem Sandstrand zu kommen. 6 Kilometer soll er lang sein – also bestens geeignet für lange Strandspaziergänge. In der Nebensaison ist hier kaum etwas los, vereinzelte Sonnenanbeter, ein paar Kitesurfer, Strandläufer und Muschelsucher. Im Sommer ist hier sicher deutlich mehr los…

Der Meia Praia Strand ist übrigens auch für Familien gut geeignet, denn er fällt flach ins Wasser ab, so dass man hier gut in den Wellen toben kann. In der Nähe des Hafens gibt es dann verschiedene Wassersportangebote wie Parasailing, Banana-Boot oder Tretboote. Wenn man mehr Ruhe haben will, sollte man am Strand entlang weiter in Richtung Alvor laufen. Etwas belebter wird es dann nochmal am schicken Palmares Beach Club – ideal, um eine kleine Pause zu machen und in grandioser Strandlage portugiesische Spezialitäten zu genießen. Am Ende der Meia Praia findest Du einen kleinen Leuchtturm. Von hier hast Du einen guten Blick über die Bucht von Lagos und die Lagune von Alvor.

Praia Dona Ana & Praia do Camilo

So stellt man sich die Algarve vor: Kleine Felsbuchten, imposante Felsformationen, kristallklares Wasser, feinsandige Strände. Diese eindrucksvolle Kulisse erwartet Dich an der Praia Dona Ana und der Praia do Camilo südwestlich des Zentrums. Die Praia Dona Ana gilt als einer der schönsten Klippenstrände in Lagos – oder vielleicht sogar in der gesamten Algarve. In der Hochsaison kann es hier daher ganz schön voll werden. Direkt vom Strand kann man dann auch Bootstouren zur Ponta da Piedade machen. Nur ein Stückchen weiter in Richtung Ponta da Piedade folgt der Praia do Camilo. Wegen ihrer besonderen Lage unterhalb der steilen Klippen gilt diese Bucht als eine der schönsten der Gegend. Die Strände sind über Holztreppen mit vielen, vielen Stufen erreichbar. Der Abstieg lohnt sich allemal, allerdings muss man am Abend dann auch wieder hinaufsteigen…

Praia da Batata

Ganz in der Nähe des Zentrums von Lagos liegt die Praia da Batata. Den Stadtstrand findest Du gleich neben dem Fort und der Hafeneinfahrt. Sie ist recht windgeschützt und da diese Bucht nicht von hohen Felsen umgeben ist, hat man hier auch im Frühjahr mehr von der Sonne. Praia da Batata heißt übersetzt Kartoffelstrand. Diesen Namen hat der Strand einem Schmuggler zu verdanken, dessen mit Kartoffeln beladenes Schiff den Hafeneingang verfehlte und an den Felsen zerschellte. Die Kartoffeln bedeckten den Strand und wurden so zu seinem Namensgeber.

Tipp #08: Ponta da Piedade

Die Ponta da Piedade ist DAS Highlight an der Felsalgarve, hier findest Du einige der schönsten Felsformationen der Algarve. Ein Postkartenmotiv jagt das andere. Und wahrscheinlich hast Du, wenn Du an die Algarve denkst, auch genau eines dieser Bilder im Kopf. Wasser, Wind und Erosion haben an diesem Küstenabschnitt eine einzigartige Grottenlandschaft mit bizarren Felsformationen, Bögen, Tunneln, Grotten und Höhlen geschaffen. Nur 2 km südlich von Lagos ragt die zerklüftete Steilküste der Ponta da Piedade weit in den Atlantik hinein. An der Spitze der Landzunge weist der Leuchtturm den Weg. Über eine Treppe kann man in die Felsenlandschaft hinuntersteigen. Von Lagos aus ist es möglich, zu Fuß entlang des Küstenpfades hierher zu wandern oder mit dem Auto oben beim Leuchtturm zu parken.

Tipp #09: Grottentour in Lagos

Am schönsten ist natürlich eine Bootstour durch die bizarren Felsformationen zur Ponta da Piedade. An der ganzen Algarve werden Grottentouren mit kleinen (Fischer-)Booten angeboten, die Dich zu bezaubernden Felsenlandschaften bringen, die vom Festland zum Teil gar nicht erreichbar sind. Lagos ist ein beliebter Ausgangspunkt für eine solche Tour. Denn die Küste ist in dieser Gegend besonders schön und die Felsenwelt lässt sich hervorragend vom Meer aus erkunden. Wind und Wasser haben Skulpturen aus Fels geschaffen, bei einer Grottentour erfährst Du, welche Namen die Einheimischen diesen Skulpturen gegeben haben. Und mit etwas Fantasie erkennst Du vielleicht auch selbst Tiere und Figuren.

Anbieter für solche Bootsausflüge findest Du in der Marina von Lagos oder an der Uferpromenade. Ich habe mich für einen 2-stündigen Ausflug mit Bom Dia entschieden, da man die Strecke die Küste entlang bis zur Ponta da Piedade mit einem traditionellen portugiesischen Segelboot zurücklegt und erst dort dann auf kleine, wendige Boote umsteigt, um in die Höhlen und Grotten einzufahren. Leider war das Wetter ziemlich durchwachsen, erst auf dem Weg zurück machen die Wolken Platz und lassen die Sonne durch.

Tipp #10: Lagos als idealer Ausgangspunkt für Sightseeing an der Algarve

Von Lagos aus kannst Du viele Sehenswürdigkeiten entlang der Algarve bestens erreichen. Nur 30 km entfernt liegt zum Beispiel das Cabo San Vicente, der südwestlichste Punkt Europas. Warum also nicht einige der Städtchen und Buchten an der Algarveküste entdecken? Ich habe u.a. Ausflüge nach Ferragudo, Carvoeiro, in die berühmten Höhlen von Benagil, Praia da Marinha, Luz, nach Silves und ins Monchique Gebirge und nach Sagres und ans Cabo de Sao Vicente * gemacht und mich in dabei in die Algarve verliebt.

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