Malerische Landschaften am Ärmelkanal: 6 Reiseblogger-Tipps für die Normandie

Mein erster Roadtrip durch die Normandie: Malerische Klippen, Küstenpfade und Leuchttürme

Was soll ich sagen, es war Liebe auf den ersten Blick, als ich auf meinem fünftägigen Roadtrip die Normandie erkundete! Meine Route führt mich zuerst an der Alabasterküste entlang, von Fécamp ins hübsche Fischerdörfchen Yport und nach Étretat mit seinen berühmten Kreidefelsen. Nächstes Etappenziel meines Normandie-Roadtrips ist der berühmte Klosterberg Mont Saint Michel, gefolgt von Granville, wo ich eine Bootstour zu den zauberhaften Iles Chausey im Ärmelkanal mache. Nächstes Highlight ist die raue Halbinsel Cotentin: Nach einem Abstecher nach Pointe d’Agon folge ich der Route des Caps von Barneville-Carteret über das Cap de La Hague bis nach Cherbourg – immer wieder mache ich Halt, um kurze Wanderungen auf dem Zöllnerpfad zu unternehmen und dem ein oder anderen Leuchtturm einen Besuch abzustatten. Mein nächstes Ziel ist Barfleur, das als eines der schönsten Dörfer Frankreichs gilt. Am letzten Tag meiner kleinen Rundreise durch die Normandie besuche ich die Austern-Hochburg Saint-Vaast-la-Hogue und die Landungsstrände.

Meine zweite Rundreise durch die Normandie: Entlang der Küsten und mittelalterliches Rouen

Bei meiner zweiten Rundreise durch die Normandie starte ich in Dieppe, wo hoch über der Stadt die Burg thront und über den Ärmelkanal wacht. Von Fécamp aus mache ich eine spritzige Bootstour zu den Klippen von Étretat und fahre dabei unter den berühmten Felsbögen durch. Von der Côte d’Albatre fahre ich weiter an die Côte Fleurie mit den bekannten Seebädern Deauville und Cabourg. Ein kleiner Abstecher führt mich ins Pays d’Auge, wo ich – passend zur Apfelblüte – der Route du Cidre folge. Nächster Halt ist Barneville-Carteret, wo ich mich erneut auf die Route des Caps begebe, um die Halbinsel Cotentin zu erkunden. Zum Abschluss meiner Normandie-Rundreise wandele ich im mittelalterlichen Rouen auf den Spuren von Jeanne d’Arc.

Ich muss zugeben, ich habe mich Hals über Kopf in die Normandie verliebt. Und bekomme einfach nicht genug von dieser wunderschönen Region in Frankreich. Ich war bestimmt nicht zum letzten Mal da! Deshalb habe ich Reiseblogger nach ihren Lieblingsplätzen und Tipps für eine Reise in die Normandie gefragt.

Normandie Tipp #01: Die abwechslungsreichen Landschaften der Halbinsel Cotentin | Chien Normandie

Honfleur, Bayeux, Mont-Saint-Michel, Étretat, Rouen, Landungsstrände: Ja, all das musst Du in der Normandie gesehen haben. Ich persönlich bin ein Fan der Halbinsel Cotentin, die ganz im Nordwesten der Normandie liegt, und wo wir seit rund 3 Jahren leben. Warum? Weil die Landschaft unglaublich abwechslungsreich ist. Es gibt hohe Klippen, malerische Buchten, sturmumtoste Leuchttürme und üppige Salzwiesen an der Küste. Üppige Weiden, Moor- und Sumpflandschaften und ausgedehnte Wälder im Landesinneren. Die Gegend ist vom Massentourismus weitgehend verschont geblieben. Selbst im August findest Du ein ruhiges Plätzchen zum Träumen und Entschleunigen.

Ziemlich viel von der Landschaft siehst Du, wenn du ab Carentan die Schnellstraße verlässt und Richtung Utah Beach fährst. Ab da folgst Du der Küste Richtung Saint-Vaast-La-Hougue und Barfleur. Hinweisschilder bringen Dich weiter die Küste entlang ins Val de Saire. Genieße die Aussicht vom zweithöchsten Leuchtturm Frankreichs in Gatteville oder lass Dir am Cap Levi den Wind um die Ohren pfeifen. Nach Cherbourg folgst Du der Route des Caps, die Dich zum letzten Zipfel des Cotentins in Goury führt. Der Halt hier gehört ebenso zum Pflichtprogramm wie der am Nez des Jobourg oder in den Dünen von Biville. Die Route des Caps endet in Barneville-Carteret, einem netten Badestädtchen. Ganz in der Nähe liegt das Maison du Biscuit in Sortosville-en-Beaumont, ein wahres Paradies für Naschkatzen. Wenn Du von Barneville aus weiter südlich fährst, ändert sich die Landschaft. Dünen und Marschland bestimmen das Bild an der Côte des Havres.

Normandie Tipp #02: Ente und Architektur

Wenn ich in Frankreich bin, leihe ich mir nach Möglichkeit vor Ort einen 2CV aus und gurke damit durch die Gegend. Dieses schaukelnd leichte Lebensgefühl, viel mehr braucht es nicht. Okay, Meer und gutes Essen, doch dafür sind die französischen Küsten eh ein Garant. In der Normandie bin ich zum Beispiel mit der lässigen „Möhre“ von Le Havre nach Honfleur (Foto) und die Küste entlang nach Étretat und Fécamp gedüst. Hier stimmt einen schon der Name optimal ein: Alabasterküste.

Steilklippen, kleine Fischerorte, der Duft von Meer überall. Dazu ein Licht, das jeden Künstler schwach macht. Doch am meisten hat mich Le Havre überrascht und beeindruckt, ein bisschen eigenartig, kantig und aufgeräumt, wie es ist. Die Herzen der Fans interessanter Architekturen schlagen hier höher, spätestens bei „Le Volcan“. Ein veritabler Versuch des Brasilianers Oscar Niemeyer, mit dem Gebäude des Auditoriums das Eckige der Stadt aufzubrechen, die nach dem Krieg von Auguste Perret quasi neu erschaffen wurde. Ein tiefes Eintauchen in die 50er Jahre ist hier möglich. Großartig allein das Spiel mit dem Lichteinfall in der Kirche Saint-Joseph. Nicht umsonst nannte man Perret den „Poeten des Betons“.

Normandie Tipp #03: Städtetrip nach Caen | Reisepuzzle

Es gibt viele Gründe für einen Abstecher nach Caen in Frankreich – faszinierende Geschichte, idyllische Küste der Normandie, kulinarische Delikatessen. Darüber hinaus bietet Caen eine Palette an Attraktionen, die bei den Besuchern kaum einen Wunsch offen lässt. Selbst für Kurzurlauber oder Durchreisende, die französische Stadt lässt sich auch in kurzer Zeit entdecken und lieben. Wir jedenfalls haben beides an zwei Tagen erlebt und viel über Caen in Erfahrung gebracht. Vor allem der frische Fisch und die Meeresfrüchte haben es uns angetan, sodass wir gewiss eines Tages erneut dort vorbeischauen werden.

Bei unseren Unternehmungen in Caen fiel uns auf, dass die Stadt eng mit einer bewegenden Geschichte verbandelt ist. Der Ausbau der keltischen Siedlung zur Stadt erfolgte durch die Normannen, die auf einer Insel am Zusammenfluss der Flüsse Odon und Orne eine Festung errichteten. Kein geringerer als Wilhelm der Eroberer gab hierfür den Befehl. Caen wurde von den Engländern 1346 und 1417 belagert. Die folgenden Jahrhunderte verliefen ruhig in der Hauptstadt des Département Calvados mit seinen blühenden Apfelbäumen. Bis zum Jahr 1944, in dem die Schlacht um Caen zwischen Alliierten und Hitlerdeutschland tobte. Tausende Zivilisten und Soldaten ließen ihr Leben, befreit wurde die Stadt am D-Day, dem 6. Juni 1944.

Wer sich dazu entschlossen hat, eine Rundreise durch die Normandie zu unternehmen, sollte unbedingt einen Abstecher nach Caen machen.

Normandie Tipp #04: Blicke auf den Mont-Saint-Michel & Abbaye de Hambye | Côté Langues

Das Schönste am Mont-Saint-Michel ist für mich nicht ein Besuch der bekannten Insel mit ihrer Abtei, sondern die Blicke auf den Mont. Bei klarem Wetter hat man die schönste Aussicht vom Jardin des Plantes in Avranches aus. Wer gerne wandert oder Rad fährt, kann den Mont auch vom Poldergebiet rund um Coz-sur-Couesnon bewundern und dort z. B. auch ganz in Ruhe vor seiner Kulisse picknicken. Ganz ohne Touristen, Andenkenläden und anderen Rummel.

Mein Lieblingsziel im Departement Manche ist aber die Abtei im etwa 1200 Einwohner kleinen Hambye. Nur wenige Kilometer vom Dorf entfernt liegt sie im herrlich grünen, fast unberührten Tal der Sienne. Den besten Eindruck von der Abtei bekommt man, wenn man sich aus Percy kommend mit dem Rad oder dem Auto über die D258 nähert. Erbaut wurde dieses Benediktinerkloster im 12. und 13. Jahrhundert. Während der Revolution wurde es stark zerstört. Anschließend diente die Klosterkirche als Steinbruch, so dass es sich bei der Abtei heute nur noch um eine Ruine handelt. Für mich eine sehr majestätische… Ganz klar einer meiner Lieblingsorte nicht nur in der Normandie, sondern in ganz Frankreich!

Über Côté Langues:
Ich lebe seit mehreren Jahren überwiegend in Westfrankreich und reise pro Jahr etwa vier Monate. Hauptsächlich geht es dabei durch Deutschland. Auf meinem Blog, der meiner Website Côté Langues angegliedert ist, schreibe ich über meine Reisen und auch über Erinnerungskultur.

Normandie Tipp #05: Mit dem Zug in die Normandie | Weltenkundler

Zu den feinen, weißen Sandstränden der Normandie gelangt ihr bequem per Bahn. Einmal Umsteigen in Paris und schon seid ihr am Atlantik. In Städten wie Granville oder Le Havre liegen die Strände sogar mitten im Stadtgebiet. Und wenn ihr zusätzlich noch eine Fährstunde investiert, gelangt ihr zum Chausey-Archipel – einem Inselparadies im Ärmelkanal.

Das Seebad Granville

In Granville herrschen die extremsten Gezeiten Europas – das Meer steigt und fällt alle sechs Stunden um unglaubliche 16 Meter. Allein deswegen lohnt sich der Besuch. Granville ist seit dem 19. Jahrhundert anerkanntes Seebad, entlang der Strandpromenade liegen imposante Bauten der Bäderarchitektur. Das Meer, rauscht bei gegen die Küste und bei Ebbe taucht der kilometerlange, feine Sandstrand der Stadt auf.

Von Granville zu den Chausey-Inseln

Lust auf eine frische Ozeanbrise? Auf kühles Atlantikwasser, das eure Füße umspült? Dann willkommen auf den Chausey-Inseln! Während die große Nachbarin Jersey zu England gehört, liegt Chausey auf französischem Hoheitsgebiet; nur eine Fährstunde von Granville entfernt. Insgesamt 365 Inseln zählen nach offizieller Lesart zum Archipel – aber nur eine ist bewohnt. Hier findet ihr Strände, die fast karibisch anmuten.

Über Antjes Blog Weltenkundler:
Ihr wollt in die ohnehin überfüllten Trendmetropolen? Möglichst noch mit dem Billigflieger? Begeistert euch für Kreuzfahrten und All inklusive-Angebote? Dann seid ihr beim Weltenkundler falsch! Total falsch. Aber wenn ihr echte Alternativen in NRW, Deutschland und Europa sucht, werdet ihr auf meinem Blog fündig. Ich stelle viele schöne, spannende Reiseziele vor, die weniger überlaufen und überteuert sind. Das sind zumeist Städte und Regionen, die ihr gut mit der Bahn erreichen könnt und die nachhaltigen Tourismus ernst nehmen. Schaut einfach einmal rein.

Normandie Tipp #06: Kreidefelsen und gesalzenes Karamell zum Frühstück | Safetravels

Étretat und seine hohen, vom blau-grünen Wasser umspülten Kreidefelsen sind das Wahrzeichen der wildromantischen Küste der Normandie. Nicht weit entfernt und etwas versteckt im bäuerlichen Hinterland haben wir eine Unterkunft entdeckt, die uns ganz besonders fasziniert hat: Le Clos des Hautes Loges. Das am Ortsrand von Les Loges gelegene Herrenhaus aus rotem Backstein mit seinen leuchtend weißen Sprossenfenstern bietet fünf liebevoll eingerichtete Gästezimmer, einen Zirkuswagen und drei Ferienhäuser. Wir haben im Arsène Lupin Zimmer übernachtet, inklusive Bett im Alkoven, Badewanne mit Löwenfüßen und Blick auf den Garten mit Hühnerstall. Zum Frühstück gab es zur hausgemachten Konfitüre Leckereien aus der örtlichen Boulangerie: Baguettes, Croissants und als regionale Spezialität einen Brotaufstrich aus gesalzenem Karamell. Der war übrigens so gut, dass wir auf dem Weg nach Êtretat gleich nochmal bei der Bäckerei angehalten haben.

Ins Zentrum von Étretat fährt man mit dem Auto von der Unterkunft etwa 10 Minuten. Und wer genug vom touristischen Trubel dort hat, dem können wir einen Abstecher nach Yport nördlich von Les Loges empfehlen. Die Kreidefelsen sind hier nicht weniger schön und in der winzigen Bucht liegen viele kleine bunte Fischerboote.

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