Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way durchs County Clare

Ein Roadtrip auf dem Wild Atlantic Way, das bedeutet über 2.500 Kilometer wilde Schönheit entlang Irlands Westküste. Aber auch Teilstrecken lohnen sich – zum Beispiel der Abschnitt, der durchs County Clare führt und dabei einige außergewöhnliche Landschaften und Sehenswürdigkeiten Irlands passiert. Wie die Cliffs of Moher, die zu den Wahrzeichen der Grünen Insel gehören, oder die karge Mondlandschaft des Burren Nationalparks, den Loop Head Drive oder die Kilkee Cliffs.

Wild Atlantic Way: Über 2.500 Kilometer wilde Schönheit

Der Wild Atlantic Way in Irland ist einer der schönsten Roadtrips, den man sich vorstellen kann. Über 2.600 Kilometer erstreckt er sich entlang Irlands Westküste. Er beginnt an der Halbinsel Inishowen im County Donegal im Nordwesten und reicht bis nach Kinsale im County Cork im Südwesten der Grünen Insel. Durchquert werden dabei die Counties Leitrim, Sligo, Mayo, Galway, Clare, Limerick und Cork.

Was diese Panoramaroute ausmacht, ist vor allem die raue Natur und die Schönheit der Küstenlandschaft. Sie wurde durch den wilden Atlantik geformt, der mit seiner Kraft eine zerklüftete Landschaft geschaffen hat: Steile Klippen und wunderschöne Sandstrände, die – abgesehen von den Temperaturen – fast schon karibisch wirken, wechseln sich ab. Die Kombination aus mystischen Landschaften, dem wechselnden Licht und der Urgewalt des Ozeans sorgen dafür, dass Irland hier eine ganz besondere Magie innewohnt. Dazu kommen zauberhafte kleine Ortschaften, in denen die Zeit zum Teil stillzustehen scheint, uralte Monumente sowie Burgen und Schlösser, die von der langen Geschichte der Region zeugen.

Wer den kompletten Wild Atlantic Way befahren will, sollte genug Zeit mitbringen – an die 14 Tage sollte man mindestens einplanen. Aber natürlich lassen sich auch einzelne Abschnitte oder Teilstücke als kurzer Roadtrip planen.

Ein besonders schöner und abwechslungsreicher Abschnitt des Wild Atlantic Way führt durchs County Clare.

Auf dem Wild Atlantic Way durchs County Clare

Die Strecke durchs County Clare ist 230 km lang, von Kinvarra an der Grenze zum County Galway bis hinunter nach Killimer. Von Norden nach Süden passiert man u.a. die folgenden Orte und Sehenswürdigkeiten: Ballyvaughan, Lisdoonvarna, den Burren Nationalpark, Doolin, die Cliffs of Moher, Miltown Malbay, Surferstrände wie Lahinch, Spanish Point und Fanore, das Strandbad Kilkee mit den Kilkee Cliffs, Carrigaholt, den Loop Head Drive und Kilrush.

Dafür solltest Du mindestens 2-5 Tage einplanen, abhängig davon, wieviel Du unterwegs sehen und unternehmen willst und ob Du vielleicht auch den einen oder anderen Abstecher ins Landesinnere oder auf die vorgelagerten Inseln machen willst. Du kannst aber auch locker 2 Wochen im County Clare verbringen, beispielsweise wenn Du noch wandern gehen willst.

Tipp #01: Ballyvaughan

Das ehemalige Fischerdorf Ballyvaughan im Norden des County Clare ist das Tor zum Burren Nationalpark und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in den Burren. Daher hat sich Ballyvaughan zu einem beliebten Touristenort mit guten Restaurants und Unterkünften entwickelt. Im Hafen liegen heute nicht nur Fischerboote sondern auch Segelyachten vor Anker.

Tipp #02: Burren Nationalpark – der „steinige Ort“

Surreal, wie von einer anderen Welt – oder wie vom Mond – wirkt die karge, baumlose Karstlandschaft des Burren. „Boirinn“, so der irische Name, bedeutet „steiniger Ort“. Und passender könnte der Name kaum sein. Bizarre graue Hügel türmen sich im Hinterland auf, an der Küste entlang des Wild Atlantic Way erstrecken sich spröde Felsplatten aus Kalkstein bis hin zum Meer. Doch wenn man genauer hinschaut, ist der Burren gar nicht so feindlich, wie er auf den ersten Blick wirkt. In das Labyrinth aus Felsspalten und -ritzen graben Pflanzen ihre Wurzeln und halten sich an der porösen Oberfläche des Steins fest. So gedeiht eine einzigartige Flora im Burren Nationalpark.

Tipp #03: Poulnabrone Dolmen – das Loch der Sorgen

Zig Fotos gibt es vom berühmten Poulnabrone Dolmen, der auf einem kurzen Abstecher von Ballyvaughan aus erreichbar ist. Rätsel ranken sich um das Portalgrab inmitten der Karstlandschaft des Burren, dessen Alter auf mehr als 6.000 Jahre geschätzt wird. Als er 1968 entdeckt wurde, fand man bei den Ausgrabungen die Gebeine von 17 Erwachsenen, 16 Kindern und einem Neugeborenen sowie verschiedene Grabbeigaben. Zur Wintersonnenwende scheint die Sonne direkt in das Grab, das auch den Beinamen „The hole of sorrows“, das Loch der Sorgen, trägt.

Tipp #04: Aillwee Cave: Höhle im Karststein des Burren

Ebenfalls nicht weit von Ballyvaughan entfernt findest Du die Aillwee Cave, eine Höhle, die man auf einer 1,3 Kilometer langen Tour erkunden kann. Dabei kann man Stalaktiten und Stalagmiten im Dämmerlicht erkennen und kommt an (nicht allzu großen) unterirdischen Wasserfällen vorbei. Bei der Erforschung der Höhle wurden die Knochen eines Braunbären entdeckt, Meister Petz hat wohl seinen Winterschlaf in der Aillwee Cave gehalten. Einen Abstecher ins Café der Aillwee Cave kann ich unbedingt empfehlen: Die angebotenen Kuchen und Torten lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Außerdem gibt es auf dem Gelände noch das Birds of Prey Center, wo Du zu bestimmten Uhrzeiten bei einer Greifvogelschau sehen kannst, wie sich die Vögel auf ihren Schwingen in die Lüfte über dem Burren erheben. Das Greifvogelzentrum nimmt an verschiedenen Schutz- und Auswilderungsprogrammen teil.

Wenn Du noch auf der Suche nach typisch irischen Souvenirs in Form von Leckereien bist, solltest Du im Farmer’s Shop bei der Aillwee Cave vorbeischauen. Dort gibt es oberleckeren Käse und Fudge in den verschiedensten Sorten zu kaufen – und vor allem auch zum Probieren.

Tipp #05: Lisdoonvarna – die Stadt der Singles

Mit gerade mal um die 800 Einwohnern ist Lisdoonvarna der Hauptort des Burren. Dank seines Thermalwassers ist Lisdoonvarna zwar Irlands einziges Heilbad, doch der Glanz scheint schon etwas verblasst zu sein. Erst im September beim Lisdoonvarna Matchmaking Festival kommt so richtig Leben in den kleinen Ort. Tausende Singles aus aller Welt sind dann auf der Suche nach der Liebe fürs Leben.

Tipp #06: Beliebte Strände am Wild Atlantic Way: Fanore Beach, Spanish Point und Lahinch

Umsäumt von den an der Westküste Irlands so typischen Klippen finden sich immer wieder zauberhafte Buchten und Sandstrände. Die Wellen des Atlantiks brechen sich hier und machen etliche Strände zu beliebten Treffpunkten für Surfer.

Fanore Beach liegt am Rand des Burren direkt am Wild Atlantic Way. In der Bucht mündet mit dem Caher River der einzige Fluss des Burren in den Atlantik. Hinter dem Sandstrand findest Du eine für Irland einzigartige Dünenlandschaft. Lahinch ist ein beliebtes Seebad an der Liscannor Bay, der weitläufige Strand ist besonders bei Surfern beliebt. Ein weiterer schöner Ferienort mit schönem Sandstrand ist Spanish Point in der Nähe von Miltown Malbay. Den Namen verdankt Spanish Point übrigens einer spanischen Flotte von Kriegsschiffen, die 1588 vor der Küste zerschellte.

Tipp #07: Miltown Malbay und die Music Makers of West Clare

Miltown Malbay ist nicht nur die Heimat mehrerer traditioneller irischen Pubs, in denen die traditionelle irische Musik zum guten Ton gehört.  Sondern das Städtchen ist auch das Zuhause der jährlich Anfang Juli stattfindenden Willie Clancy Summer School, bei der Kurse in irischer Musik und irischem Tanz angeboten werden. Wer die Gelegenheit hat, sollte bei den Music Makers of West Clare vorbeischauen, um aus erster Hand mehr über die traditionelle irische Musik zu erfahren.

Tipp #08: Cliffs of Moher – die bekanntesten Steilklippen Irlands

Eine Irlandreise ohne Besuch der Cliffs of Moher? Kaum vorstellbar, gehören die berühmten Klippen doch zu den Wahrzeichen Irlands. Und die bekannteste Touristenattraktion an der Westküste Irlands ist wirklich spektakulär! Die Cliffs of Moher erstrecken sich über eine Länge von 8 km. An ihrem höchsten Punkt ragen sie 214 Meter senkrecht in die Höhe, am Fuß der Klippen schlagen die Wellen des Atlantiks gegen den Fels. Atemberaubend ist der „Cliff Walk“ am Rand der Klippen entlang – dabei sollte man aber unbedingt die Warnhinweise beachten, denn immer wieder kommt es zu Abbrüchen, besonders nach starken Regenfällen.

Nachteil der Beliebtheit: Es kann ganz schön voll werden an den Cliffs of Moher! Dann herrscht fast schon eine Massenwanderung auf dem Klippenpfad. Kleiner Tipp: Meist ist es am späteren Nachmittag deutlich ruhiger.

Tipp #09: Bootstour Cliffs of Moher

Das Doolin Pier ist nicht nur Startpunkt für Fahrten zu den Aran Inseln, sondern auch für Bootstouren zu den Cliffs of Moher. Gerade vom Wasser aus zeigen die Klippen, wie beeindruckend sie sind. Ich liebe es ja sowieso auf dem Wasser zu sein, da darf natürlich auch diese Bootstour nicht fehlen.

Tipp #10: Charmantes Doolin

Doolin ist ein uriges, charmantes Dörfchen mit netten Cafés und Pubs, in denen fast täglich traditionelle irische Musik gespielt wird. Das Fischerdorf teilt sich in den „Upper Part“ und in die etwa einen Kilometer entfernte „Fisher Street„. Hier befindet sich mit dem O’Connors der älteste Pub von Doolin und einige nette Geschäfte. Wer ein süßes Andenken an Irland sucht, wird im „Doolins Chocolate Shop“ fündig. Hier kannst Du ausgefallene handgemachte Schokoladensorten und Fudges probieren. Alle extrem lecker!

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