Segelurlaub in Kroatien: Istrien & die Inselwelt der Kvarner Bucht

Start- und Endpunkt unseres Segelurlaubs: ACI Marina Pomer bei Pula

Die ACI Marina Pomer liegt am Rande des Urlaubsortes Pomer in der Bucht von Medulin an der Südspitze von Istrien. Damit ist sie ein idealer Ausgangspunkt für Segeltörns in Istrien und der Kvarner Bucht. Die moderne, ganzjährig geöffnete Marina wurde erst vor kurzem komplett renoviert und ist hervorragend ausgestattet. Zur Verfügung steht ein neues Gebäude mit Rezeption, Sanitäranlagen, Wäscherei, Geldautomat, Schwimmbad, Lebensmittelgeschäft, Restaurant und WLAN.

Tag 1: Ankunft in der Marina Pomer bei Pula und „Leinen los!“

Vom Flughafen Pula bis zur Marina Pomer, wo wir an Bord unseres Katamarans gehen, ist es nur ein Katzensprung. Unser vorab organisierter Transfer erwartet uns bereits am Flughafen Pula und bringt uns in knapp 15 Minuten zur Marina. Es ist früh am Morgen als wir ankommen, die Boote in der Marina liegen noch verschlafen da. Die übrige Crew ist bereits am Vortag mit dem Auto angereist und befindet sich schon voll im Urlaubsmodus.

Nach einem erfrischenden Bad im benachbarten Glamping Resort stechen wir mit unserem Katamaran von der Marina Pomer aus in See – natürlich mit einer weiteren Badepause unterwegs. Unser Ziel: Das zauberhafte Städtchen Mali Losinj, wo wir sehr leckeren fangfrischen Fisch essen und einen kleinen nächtlichen Stadtbummel unternehmen. Untermalt von Live Musik, mit einem Eis in der Hand. Besser geht’s nicht!

Erfrischendes Bad am Strand des Glamping Resort Pomer

Nach der frühen Anreise sehen wir uns nach Abkühlung. Direkt neben der Marina befindet sich eine neue Glampinganlage, deren Einrichtungen Gäste der ACI Marina ebenfalls nutzen können. Auf dem Weg zum Kiesstrand bestaunen wir neugierig die luxuriösen Zelte. Ich könnte mir gut vorstellen, hier einige entspannte Tage zu verbringen. Direkt an der Beach-Bar laden Liegen zum Relaxen ein, doch uns zieht es ins kühle Nass, so dass wir uns schnell in die (sehr ruhigen) Fluten stürzen. Was für eine Wohltat, endlich wieder im Meer schwimmen zu können!

Es geht los: Alle an Bord!

Nachdem auch unser Skipper Nenad eingetroffen und unser Katamaran mit Namen “No Shoes” startbereit ist, heißt es endlich “Leinen los!”. Wir legen ab und gleiten sanft aus der Marina, schnell lassen wir die sauber aufgereihten Boote hinter uns und steuern hinaus in die Bucht von Medulin. Vor uns liegt die Inselwelt der Kvarner Bucht und das Blau der Adria.

Hallo, Flipper! – Delfine begleiten unseren Katamaran

Kaum sind wir gestartet, setzt die Erholung ein. Wie könnte man besser relaxen und den Alltag hinter sich lassen als an Bord, umgeben von der Weite des Meeres, vor sich hin träumend. Doch während der Überfahrt zur Insel Lošinj wird die Ruhe schon nach kurzer Zeit von aufgeregten Rufen unterbrochen: Eine Gruppe Delfine taucht neben unserem Katamaran auf und schwimmt kurz in unserem Schatten mit. Ein magischer Moment!

Badestopp auf der Insel Lošinj

Habe ich schon mal erwähnt, dass mich nichts mehr hält, wenn es darum geht, im Meer baden zu gehen? Dementsprechend eilig habe ich es auch bei unserem ersten Badestopp in der Nähe von Plaža Egerija und Plaža Zabodarski endlich ins Wasser hüpfen zu können. Noch dazu vor dieser schönen Kulisse!

Ankunft im Hafen von Mali Lošinj

Im sanften Licht der Nachmittagssonne laufen wir in den Hafen von Mali Lošinj ein. Alle sind an Deck, um sich die Ankunft in der zauberhaften Hafenstadt nicht entgehen zu lassen. In zarten Pastelltönen leuchten uns die Häuser im venezianischen Stil entgegen, Palmen säumen die Uferpromenade. Das malerische Mali Lošinj ist beliebt bei Segelurlaubern, die Liegeplätze im Stadthafen sind gut geschützt vor Bora und Yugo. Und der hübsche Ortskern ist definitiv einen Besuch wert. Rund um die Hafenpromenade reihen sich Restaurants und Cafés aneinander und ziehen allabendlich ein buntes Publikum an.

Restaurant Tipp: Frischer Fisch im Restaurant Baracuda in Mali Lošinj

Unser Skipper hat für uns einen Tisch im Restaurant Baracuda reserviert. Eine gute Wahl, wie sich herausstellt, denn die Küche ist einfach grandios. In das Carpaccio vom Octopus, das wir zur Vorspeise genießen, könnte ich mich reinlegen! Gefolgt von einem Hauptgang, der mir jetzt noch das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt: Aus der Theke mit dem Fang des Tages wählen wir die schönsten Exemplare aus, dazu gibt es Kartoffeln, Grillgemüse und Mangold.

Abendlicher Bummel durchs malerische Mali Lošinj und ein bisschen Nightlife

Inzwischen haben sich die Gassen rund um den Hafen gefüllt: Quirlig geht es zu, Urlauber und Einheimische kommen zum Flanieren und um das Nightlife mit südländischem Flair in dieser lauen Nacht zu genießen. Die Plätze in den Straßencafés und Bars sind gut belegt, erst recht an den Locations, an denen Live-Musik geboten wird. Wir gönnen uns ein leckeres Eis zum Nachtisch, mischen uns unters Volk und lauschen den – ziemlich guten – Musikern.

Tag 2: Von Mali Lošinj nach Ilovik

Am Morgen fällt mir der Abschied von Mali Lošinj doch ein bisschen schwer. Der kurze Aufenthalt hat Lust auf mehr gemacht und ich würde gerne nochmal zurück kommen, um mehr von diesem charmanten Städtchen zu entdecken. Doch es warten neue Segel-Abenteuer auf uns…

Unser Ziel am zweiten Tag unseres Yachtcharter-Segeltörns ist die Insel Ilovik, wo wir in der Abendsonne durch den charmanten kleinen Ort mit seiner Blütenpracht schlendern und bei Aperol Spritz auf den Sonnenuntergang warten.

 Segel setzen vor Susak

Der erste Stopp ist vor der autofreien Insel Susak im Südwesten von Lošinj geplant. Durch ihre spezifischen Charakteristika gilt Susak als eine Art Naturphänomen, denn die Sandinsel ist anders als die anderen Adria-Inseln: Dicke Schichten gelben Sandes wurden vom Wind auf die Kalkplatte geweht, zum Schutz vor Erosion haben die Bewohner Schilf angepflanzt. Beliebt ist die Insel bei Urlaubern wegen ihres Sandstrandes. Doch da uns gerade als wir Susak erreichen, der Wind gewogen ist, nutzen wir die Gelegenheit, die Segel zu setzen und gleiten schnittig übers Meer. So sehen wir Susak nur aus der Ferne und segeln flott an dem kleinen Eiland vorbei.

Karibische Badebucht an der Südseite der Insel Ilovik

Wir machen gut Fahrt und nähern uns unserem nächsten Etappenziel, der Insel Ilovik, wo wir in einer Bucht den Anker für den nächsten Badestopp werfen. Wie das Meer in den verschiedenen Blau-, Türkis- und Grüntönen schimmert, ist einfach der Wahnsinn… Kaum zu glauben, dass wir nicht in der Karibik sind, sondern wirklich in Kroatien!

Doch so schön die Bucht auch ist, die berüchtigte Bora macht sich bemerkbar. Dieser typische Wind trifft vom Festland aufs Meer und sorgt dafür, dass man schnell abgetrieben werden kann. So auch beim Paddeln mit dem SUP, so dass das Dingi zum Einsatz kommt, um die SUP-Ausreißerin wieder sicher an Bord zu bringen.

Abendlicher Spaziergang mit Sundowner auf der Blumeninsel Ilovik

Am späten Nachmittag erreichen wir den Hafen von Ilovik, der durch die vorgelagerte Insel Sveti Petar geschützt wird, so dass die Boote hier ruhig da liegen. Wir machen an der Mole fest. Steil liegt unser kleiner Steg an, so dass dank meiner Höhenangst die wenigen Schritte zum zittrigen Balanceakt werden. Doch einen Landgang lasse ich mir nicht nehmen, auch wenn mir die Düse geht. Schließlich will ich die Blumeninsel Ilovik sehen!

Zusammen mit Tanja mache ich mich auf zum Spaziergang durch den pittoresken Ort. Übrigens ist Ilovik ebenfalls autofrei, so dass es wunderbar ruhig ist auf dem Eiland. Fotomotive finden wir an jeder Ecke. Zum Beispiel die bunten Fischerboote, die kleine Kirche und natürlich die Blumen und Pflanzen, die überall prachtvoll gedeihen. Grüne feigen reifen heran, Granatäpfel blühen und bilden erste Fruchtstände, Palmen recken sich gen Himmel. In den Vorgärten blühen Hortensien, Passionsblumen, Wandelröschen und Oleander. Ich fühle mich wie im Garten Eden!

Bars und Restaurants warten einladend auf Besucher. Wir spazieren an der Bucht entlang und wissen schon im Voraus, nach was uns der Sinn steht. Zum Sonnenuntergang soll es Aperol Spritz geben. In einer hübsch dekorierten Bar mit Meerblick werden wir fündig und lassen uns den Sundowner schmecken. In der Bucht vor uns schaukeln träge die Boote und Yachten, die auf Leine vor Ilovik liegen. Weiter hinten können wir noch unseren Katamaran “No Shoes” erspähen, hinter dem allmählich die Sonne untergeht.

Tag 3: Sonnenuntergang und Vollmond in einer Traum-Ankerbucht auf der Insel Cres

Was für ein unglaublicher Tag! Eine Badebucht schöner als die andere, ein traumhaftes Wässerchen – ich fühle fast schon die Schwimmhäute wachsen. On top gibt es einen perfekten Sonnenuntergang mit Sundowner-Bierchen in unserer Ankerbucht auf der Insel Cres und kurz darauf einen magischen Mondaufgang.

Doviđenja, Ilovik!

Am Morgen verabschieden wir uns von der Blumeninsel Ilovik. Kaum verlassen wir die geschützte Lage, zeigt sich die Adria an diesem Tag von ihrer etwas rauheren Seite. Im Vergleich zu anderen Booten liegt unser Katamaran dabei noch relativ ruhig auf dem Wasser, doch der Wellengang ist deutlich zu spüren. Ich mache es mir im hinteren Sitzbereich gemütlich, so lässt sich das Auf und Ab gut aushalten. Aufstehen muss allerdings nicht unbedingt sein, da wird es dann doch etwas wackelig…

Badegenuss und SUP-Spaß in windgeschützten Buchten

Skipper Nenad kennt das Segelrevier Kvarner Bucht wie seine Westentasche und so steuert er schon bald eine geschützte Badebucht zwischen Otok Vele Orjule und Otok Male Orjule an sowie eine weitere Bucht nahe der Punta Križa. Statt bei den hohen Wellen die geplante, längere Überfahrt nach Rab auf uns zu nehmen, bleiben wir sozusagen im “Windschatten” der Inseln Losinj und Cres, wo wir in ruhigen Buchten planschen und versuchen, auf dem SUP die Balance zu halten. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Den Höhepunkt findet der SUP-Spaß als wir die beiden Bretter am Dingi festmachen und uns in Kreisen hinterher ziehen lassen.

Ankerbucht bei Punta Križa im Süden der Insel Cres

Zerklüftet ist die Küste rund um die Landzunge Punta Križa, dazwischen immer wieder ruhige, geschützte Buchten, am Ufer tauchen Pinien die Gegend in dunkles Grün. Am späten Nachmittag steuert Nenad unseren Katamaran in eine tief eingeschnittene Bucht, in der die Adria spiegelglatt da liegt wie ein See. Es haben schon etliche andere Yachten an den Ankerbojen festgemacht. Wir wundern uns ein bisschen, dass er eine Boje im hinteren Bereich ansteuert, doch er beweist wieder ein glückliches Händchen für den richtigen Ankerplatz: Als sich später der Himmel orangerot verfärbt, bilden die Silhouetten der Boote eine traumhafte Kulisse vor der untergehenden Sonne.

Den Sundowner genießen wir in vollen Zügen, perfekt untermalt von Classic Rock Musik von DJ Skipper Nenad. Als bald darauf der aufgehende Mond die Bucht in silbernes Licht taucht, ist das der krönende Abschluss eines wundervollen Tages in der Kvarner Bucht. Die Nacht in der Bucht ist ruhig und so schön die kroatischen Hafenstädtchen auch sind, ist es etwas ganz Besonderes hier draußen in der Natur zu übernachten.

Tag 4: Rab – eines der Highlights unserer Segelreise in der Kvarner Bucht

Nach dem Frühstück lichten wir den Anker und verlassen die traumhafte Bucht. Heute steuern wir die Insel Rab mit der gleichnamigen Inselhauptstadt an.

Badestop Insel Otok Maman

Wir verbringen einen wunderbar relaxten Badestopp bei dem kleinen Inselchen Otok Maman. Während auch die SUPs wieder zum Einsatz kommen, schwimme ich hinüber zu einer Sandbank. Später geht es mit dem Dingi an den Strand. Eine gute Gelegenheit, um Fotos von unserem Katamaran zu machen.

Ankunft in Rab

In der Abendsonne erreichen wir Rab. Schon als wir auf die Hafeneinfahrt zufahren, begrüßen uns die markanten Glockentürme, die das Wahrzeichen der Stadt Rab sind. Wir legen in der ACI Marina Rab an, die direkt gegenüber der Altstadt liegt. Während eine Delegation unserer Crew Nachschub für unsere Kombüse besorgt, nutzen wir das Nachmittagslicht, um auf Fototour durch Rab zu gehen. Danke an die liebe Crew, dass wir losziehen durften!

Nicht verpassen: Den malerischen Sonnenuntergang

Das Städtchen Rab auf der gleichnamigen Insel wird eines der absoluten Highlights unserer Yachtcharter in der Kvarner Bucht. Denn die Atmosphäre in Rab ist wirklich einzigartig. Wir schlendern durch die schmucken Gassen, vorbei an historischen Bauwerken und Kirchen. Kleine Lädchen und Galerien laden zum Bummeln ein. Gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang kommen Tanja von Reiseaufnahmen und ich zum Aussichtspunkt beim Glockenturm der Kathedrale – die Dächer der Stadt und die Adria werden in goldenes Licht getaucht.

Ein Sommerabend in Rab

Wir treffen die übrige Crew und streifen in der allmählich einsetzenden Dämmerung gemeinsam durch Rab. An der Plaza Trg Slobode, dem Freiheitsplatz, findet ein Open Air Konzert statt und wir lauschen ein Weilchen den Klängen.

Den Abend verbringen wir direkt unter dem stimmungsvoll beleuchteten Glockenturm der Kathedrale in der Tapas-Bar Kampanel. Ein wunderschönes Plätzchen, um einen tollen Abend in Rab zu genießen: Das Essen ist fantastisch! Ich genieße einen Meeresfrüchte-Salat und die zartesten Calamari, die man sich nur wünschen kann. Dazu ein gutes Tröpfchen Rotwein – was will man mehr…

Tag 5: Von Rab nach Osor

Den Vormittag über bleibt unser Katamaran im Hafen, um nochmal auf Erkundungstour in der Altstadt von Rab zu gehen. Ganz schön warm ist es in den Gassen, und so wird der Aufstieg auf den Glockenturm bei der Kathedrale zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Über steile Treppenstufe geht es in die Höhe. Doch die Anstrengung wird mit einer Mega-Aussicht belohnt: Die roten Dächer von Rab liegen unter uns, von hier oben kann man das quirlige Leben in den Sträßchen beobachten. Der Blick schweift hinüber zum Hafen, wo unser Katamaran “No Shoes” ganz klein erscheint.

Abschied von Rab

So gut mir die Stadt mit ihrem besonderen Flair gefallen hat, ich freue mich auch wieder darauf, in See zu stechen, mir den Wind um die Nase wehen zu lassen. Und vor allem auf die Abkühlung und Ruhe in der nächsten Badebucht! Langsam gleiten wir durch die Hafeneinfahrt und lassen die historischen Gebäude hinter uns, um wieder in die Insel- und Buchtenwelt Kroatiens einzutauchen.

Raus aus der Stadt und ab ins kühle Nass: Badestopp zwischen Otok Veli Dolfin und Otočić Mali Dolfin

Lang dauert unsere Fahrt nicht. Unser Skipper scheint zu ahnen, dass wir uns nach dem morgendlichen Stadtspaziergang nach einem Sprung ins kühle Nass sehnen. Wieder hat er eine traumhafte Stelle für uns ausgesucht. Das Meer schimmert in der kompletten karibischen Farbpalette von smaragdgrün bis türkisblau.

Kultur & Natur in Osor

Wunderbar erfrischt kann es weitergehen! Unser Ziel ist das Städtchen Osor auf der Insel Cres, direkt am Kanal, der die beiden Inseln Losinj und Cres trennt. Die Drehbrücke über den Kanal von Osor öffnet jeweils um 9 und 17 Uhr, so dass wir die Nacht in Osor verbringen und erst am nächsten Morgen die Durchfahrt durch den Kavaba Kanal passieren werden. In der Bucht sind Muringbojen ausgelegt, doch wir ergattern einen der raren Plätze am Schwimmsteg der Mini-Marina. So sind wir flexibel und können nach Lust und Laune von Bord gehen.

Das süße kleine Städtchen Osor wickelt mich sofort um den Finger: Jeder Stein zeugt von der jahrhundertealten Geschichte, die bis in die Antike zurück reicht. In der Blütezeit sollen bis zu 30.000 Menschen in Osor gelebt haben, heute hat es eher dörflichen Charakter. Bei einem Spaziergang durch den historischen Ortskern kannst Du überall – mal mehr, mal weniger versteckt – Skulpturen entdecken. Osor ist eine richtige Museumsstadt. Und auch die Häuser mit ihren bunten Türen und Fensterläden und die Blütenpracht der Gärtchen machen den speziellen Charme des idyllischen Ferienortes aus. Darüber ragt die weithin sichtbare Kathedrale auf. Hinter dem Ort treffen wir auf die Ruine des alten Benediktinerklosters des Heiligen Peter (Svetog Petra u Osoru), umgeben von Blumenwiesen, auf denen Schafe in der Abendsonne grasen und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Dahinter erstreckt sich eine weitere Bucht in der Abendsonne. Den Sonnenuntergang erleben wir am kleinen Strand neben dem Kanal. Einfach zauberhaft, wie sich der Himmel in Pastelltönen färbt!

Tag 6: Durch den Kanal von Osor hinüber nach Cres

Der vorletzte Tag unseres Kroatien-Segeltörns bringt uns zu traumhaften Orten rund um die Insel Cres: Wir ankern in Badebuchten, in denen das kristallklare Wasser in Blau und Türkis schimmert, baden vor einem von kreischenden Möwen bevölkerten Leuchtturm und mit Blick auf das Städtchen Valun und lassen uns den obligatorischen Sundowner an Bord schmecken. Am Abend bummeln wir schließlich durch das hübsche Cres mit seinen pastellfarbenen Häusern.

 Präzisionsarbeit: Mit dem Katamaran durch den schmalen Kanal von Osor

Doch zunächst steht die Durchfahrt des Kavaba Kanals an der Nahtstelle zwischen Cres und Losinj an. Pünktlich zur Öffnung der Brücke versammeln sich die Boote. Sobald die Brücke zur Seite schwenkt und den Weg frei gibt, manövriert eines nach dem anderen durch die enge Passage. Nur zwölf Meter breit ist der Kanal, was Maßarbeit verlangt. Sicher und ziemlich zügig steuert unser Skipper den Katamaran durch die Engstelle – natürlich bejubelt von seiner Crew! Kurz darauf ziehen die Gemäuer des alten Klosters an uns vorbei, wo wir noch am Vorabend auf unserem Foto-Spaziergang vorbei gekommen waren. Doch erst von dieser Seite erschließt sich die Größe der Klosteranlage. Daneben befindet sich im Schatten eines Kiefernwaldes der Campingplatz Bijar.

Katamaran-Glück rund um die Insel Cres

Wir lassen Osor hinter uns und fahren an der Küste der Insel Cres entlang. Flott pflügt unser Katamaran durch das tiefblaue Meer. Und plötzlich tauchen Delfine am Horizont auf – mehrmals sehe ich sie vor der Bergkulisse aus dem Wasser springen, doch sie sind zu weit entfernt, um ein Foto zu erhaschen. Schnell verschwinden sie wieder im unendlichen Blau.

Badestopp vor der Insel Otok Zeča

Bald darauf können auch wir uns wieder in die Fluten stürzen. Unsere erste Badepause des Tages legen wir vor der Insel Otok Zeča ein. Nur wenige andere Boote sind in der Bucht. Am Ufer steht ein einzelnes kleines Haus, dessen Bewohner auf der Terrasse relaxen. Während einige von uns mit dem Stand Up Paddle Board oder dem Dinghi einen Ausflug in Richtung Ufer unternehmen, ziehe ich Rund um Runde um den Katamaran herum und bin kaum aus dem Wasser zu bekommen.

Schwimmen mit Möwen am Leuchtturm vor Cres

Weiter geht es an der Küste von Cres entlang bis schließlich ein markanter Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor uns auftaucht. Möwen segeln durch die Luft und begrüßen uns mit Geschrei. Die Silbermöwen scheinen die Leuchtturm-Insel in Beschlag genommen zu haben. Zwischen all den weißen Vögeln sind auch einige Möwen mit graubraunem Federkleid, wie es die Jungtiere tragen, zu erspähen.

Aufregung kommt auf als wir trockenes Brot in die Luft werfen: “Meins, meins, meins!” Gieriges Kreischen, Flügel schlagen energisch, Schnäbel packen nach dem Futter – es wird um jeden Bissen gekämpft, ob in der Luft oder im Wasser. Dann kehrt wieder Ruhe ein.

Nur kurz flattern die Möwen auf, als wir von unserem Katamaran hüpfen und vor der Kulisse des Leuchtturms Schwimmen gehen. Sie lassen sich in kurzer Entfernung wieder auf den Wellen nieder und schaukeln gemächlich vor sich hin. Wir tun es ihnen gleich und lassen uns relaxed treiben. Von einer kleinen Synchronschwimmer-Einlage mal abgesehen…

Ausgiebiger Badestopp vor dem malerischen Valun

Unser nächster Halt ist eine Boje mit Blick auf das autofreie Fischerdorf Valun mit seinem mediterranen Flair. Bunte Häuschen säumen das Ufer, umringt von sanften grün bewachsenen Hügeln. Die kleinen Kiesstrände erwarten Urlauber mit glasklarem Wasser. Das lädt auch uns zu einer weiteren Planschrunde mit Blick auf die Bergkette in der Ferne ein. Das Wasser ist herrlich, fast schon samtweich, und tiefblau.

Unser Platz für die Nacht: ACI Marina Cres

Am späten Nachmittag steuert unser Katamaran auf die Inselhauptstadt Cres zu. Vorbei am Lungomare Mikule, der Altstadt mit dem Stadthafen und einer nicht ganz so schönen Schiffswerft laufen wir in die etwas außerhalb gelegene, und daher ruhige ACI Marina Cres ein. Wir machen uns stadtfein und spazieren gemütlich in rund 20 Minuten in die Altstadt.

Ein Abend im quirligen Cres mit seinen pastellfarbenen Häusern

Häuser im venezianischen Stil umringen den malerischen Stadthafen. Die Abendsonne lässt die bunten Fassaden leuchten. Kleine Boote schaukeln sanft im Hafenbecken. Touristen und Einheimische flanieren über die Promenade des hübschen Städtchens und suchen sich die besten Plätze in den beliebten Fischrestaurants. Bevor wir uns zum Dinner begeben, machen Tanja und ich noch eine kleine Fototour in dieser reizenden Kulisse. Enge, kopfsteingepflasterte Gassen, gemütliche Cafés und Restaurants, dazwischen Obst- und Gemüsestände und kleine Läden – Cres hält wirklich jede Menge Motive bereit. Im Zentrum der Altstadt befinden sich die Stadtloggia mit dem venezianischen Uhrturm und der Platz Trg Frane Petrića .

Fronleichnam-Prozession in Cres

Schon während unseres Stadtspaziergangs ist mir aufgefallen, dass aus vielen Fenstern weiße Stick- und Häkeldecken hängen. Es ist Fronleichnam – Tijelovo – ein Feiertag, der auch im katholischen Kroatien begangen wird. Gerade als wir zum Restaurant gehen wollen, kommt uns die Fronleichnam-Prozession entgegen, der sich unzählige Menschen anschließen.

Restaurant-Tipp: Restaurant Riva Cres

Unser Spaziergang hat Hunger gemacht und die Vorfreude auf unser Abendessen im Fischrestaurant Riva in Cres ist groß. Der frische Fisch ist verlockend, doch mich lacht auf der Speisekarte das Tintenfisch-Risotto an. Optisch macht das schlussendlich nicht so viel her, die dunkle Farbe der Tinte ist der Grund dafür. Doch geschmacklich erweist sich das Reisgericht als gute Wahl.

Nach dem Essen lauschen wir noch ein bisschen einer Live-Band, die gerade im Moment als wir vorbeikommen “Papillon” von den Editors, meiner Lieblingsband, zum Besten geben. Gemütlich schlendern wir zurück zur ACI Marina Cres, wo unser Katamaran schon auf uns wartet..

Tag 7: Von Cres zurück in den Heimathafen

Schon bricht der letzte Tag unseres Segelurlaubs in der Kvarner Bucht an – wie schnell doch die Zeit vergeht! Doch auch auf dem Rückweg in den Heimathafen genießen wir ein letztes Mal das Leben an Bord in vollen Zügen und nutzen jede Gelegenheit, um nochmal ins Meer zu hüpfen.

Beach Bar auf der Insel Levan

Unser erster Halt ist vor der Insel Levan in der Bucht von Medulin. Die Insel ist ein beliebtes Ziel für Urlauber, Ausflugsboote aus den umliegenden Orten steuern Levan an. Sie kommen wegen des Sandstrandes, aber auch wegen der Beach Bar. Es liegen jede Menge Yachten und Boote vor Anker, vom Ufer wummern Bässe herüber. Ein krasser Gegensatz zu den einsamen Badebuchten, die wir in der vergangenen Segelwoche erlebt haben. Und so hält es uns nicht allzu lange in Levan und wir fahren doch noch ein anderes Inselchen an.

Letzte Badepause des Törns: Bodulas – die Insel der Kühe

Die Insel Bodulas wird zwar ebenfalls von Ausflugsbooten angesteuert, doch diese haben das Eiland bereits verlassen als wir dort ankommen. Und so haben wir die Chance, nochmal die Ruhe zu genießen und einen letzten Badestopp einzulegen. Auf Bodulas grasen zwei Kühe, die aber so beschäftigt mit Kauen und Wiederkäuen sind, dass sie nicht mal den Kopf heben, als wir den Anker herablassen. Unser Skipper erzählt, dass früher eine große Kuhherde zum Weiden auf die Insel gebracht wurde. Doch inzwischen seien nur noch diese beiden übrig. Nicht das schlechteste Fleckchen Erde für eine Kuh, um zu grasen und aufs Meer zu schauen, wie ich finde.

Die schönste Theke der Welt… ist ein SUP

Zum Abschluss hüpft fast die gesamte Crew nochmal in die Adria. Auch die SUPs werden noch ein letztes Mal genutzt und ihrer wahren Bestimmung zugeführt: Wer hätte gedacht, dass die schönste Theke der Welt ein SUP Board ist! Schließlich müssen wir unsere letzten Vorräte noch plündern und das gute Karlovačko pivo vernichten.

Wehmut auf den letzten Seemeilen

Dann lichten wir zum letzten Mal den Anker unseres Katamarans und machen uns auf den Weg zurück in die Marina Pomer. Der bevorstehende Abschied wirft seine Schatten voraus und alle hängen ihren Gedanken nach, während die kroatische Küste in der Bucht von Medulin an uns vorbeizieht. Ein letztes Mal die sanfte Brise durchs Haar wehen lassen, ein letztes Mal die warme Abendsonne auf der Haut spüren. Schneller als es uns lieb ist, erreichen wir die Marina Pomer.

Abschiedsessen in der Strandbar & letzte Nacht an Bord

Zum Abschluss gehen wir mit der kompletten Segelcrew in der Strandbar des Glamping Resorts essen. Auch Skipper Nenad und seine reizende Frau sind auf einen Farewell Drink mit dabei. Ein krönender Abschluss dieser wunderbaren Segelwoche in der Kvarner Bucht!

Unser Katamaran für den Segelurlaub in Kroatien – Helia 44

Für unseren Segeltörn hissen wir die Segel des Katamarans “No Shoes” – Modell Helia 44 aus der Werft Fountain Pajot. Schickes Design und optimale Raumausnutzung sorgen dafür, dass wir uns gleich wohlfühlen. Die Kabinen sind komfortabel und recht geräumig, jede Kabine hat ein eigenes Bad mit Toilette. Sowohl an Deck als auch im großen Salon gibt es jede Menge bequeme Sitzmöglichkeiten zum gemeinsamen Essen und Plauschen oder auch, um mal ein stilles Eckchen für sich zu finden. In der modernen Pantry bzw. Kombüse lässt es sich gut schnippeln und köcheln, so dass wir zusammen die ein oder andere Leckerei zaubern können, noch dazu mit traumhaftem Ausblick aufs Meer.

Unser Katamaran bietet Platz für maximal 10 Personen. Es gibt 4 Doppelkabinen mit Bad sowie 2 Einzelkabinen, wovon eine für den Skipper reserviert ist. Tanja und ich teilen uns eine komfortable Kabine mit geräumigem Bett im linken Bug. Der Stauraum ist intelligent untergebracht: Zum einen gibt es eine große Schublade unter dem Bett, in der wir den Hauptteil unseres Gepäcks unterbringen. Zum anderen steht auch noch ein schmaler Schrank mit Fächern und Aufhängemöglichkeit zur Verfügung. Dank der kleinen Badeplattform mit Leiter steht möglichst vielen Badepausen nichts im Wege. Danach kannst Du Dich auch gleich noch abbrausen und das Salz abspülen.

Alles in allem war der Katamaran Helia 44 ein Traum für unseren Segelurlaub in der Kvarner Bucht!

Leben an Bord unseres Katamarans: Sonne, ein bisschen Segeln und den Tag genießen!

Schon mit dem Kommando „Leinen los!“ beginnt der Segelurlaub – und damit die Auszeit vom Alltag. Dank unseres kompetenten Profi-Skippers brauchen wir Mitsegler uns keinen Kopf um Strecke oder Segelmanöver machen, versuchen aber zumindest bei einigen Hilfsarbeiten mit Hand anzulegen, ein bisschen in die Faszination Segeln hineinzuschnuppern und etwas übers Segeln zu lernen. Doch die meiste Zeit genießen wir einfach die Sonne, lassen die Seele baumeln und nutzen jede Gelegenheit zum Badestopp in den wunderschönen Buchten in Kroatien.

Lecker essen an Bord und an Land

Restaurants & Konobas in den Hafenstädten der Kvarner Bucht

Ein Vorteil des Segelreviers Kvarner Bucht ist die zentrale Lage der Häfen. So kannst Du abends von Bord gehen und gemütlich durch die Gassen der Hafenstädte bummeln, die Atmosphäre genießen und es Dir in den Restaurants gut gehen lassen. Von traditioneller kroatischer Küche bis zu fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten kommen hier die verschiedensten Leckereien auf den Tisch. Ich nutze jede Gelegenheit, um gegrillten Fisch, Tintenfisch, Garnelen & Co. zu schlemmen.

Aus der Katamaran-Kombüse auf den Tisch

Während wir abends meistens an Land gehen, um die hübschen Städtchen zu erkunden und die gute kroatische Küche zu genießen, bereiten wir Frühstück und Mittagessen in der Kombüse unseres Katamarans zu. Da wir den Katamaran bereits mit Proviant übernommen haben, sind wir für die ersten Tage bestens ausgestattet. Vielen Dank vor allem an Heidi und Tani, die so eifrig geschnippelt und geköchelt haben und aus den Vorräten so unheimlich leckere Gerichte gezaubert haben. Wir wurden nach Strich und Faden verwöhnt!

Segeln in Kroatien: Das Segelrevier Istrien & Kvarner Bucht

Kroatien ist als gutes Einsteigerrevier bekannt. Dazu tragen das gemäßigte Wetter, der Schutz der vorgelagerten Inseln, gemütliche Ankerbuchten und eine hervorragende Infrastruktur mit einem dichten Netz von Marinas und Häfen bei. Die Kvarner Bucht liegt strategisch günstig zwischen Istrien und dem kroatischen Festland. Die fünf großen Inseln Krk, Cres, Losinj, Rab und Pag sowie viele kleine Inselchen laden zum Inselhüpfen ein. Wunderschöne Buchten, versteckte Strände und hübsche Städtchen mit sehenswerten Altstädten lassen das Seglerherz höher schlagen und machen die Halbinsel Istrien und die Kvarner Bucht zu einem wunderschönen Segelrevier für Yachtcharter auch für Segel-Neulinge.

Praktische Tipps für Deinen Segelurlaub in Kroatien

Segelurlaub in Kroatien buchen – nicht nur für Segel-Profis

Egal ob Neuling oder erfahrener Segler – ein Segelurlaub will gut geplant sein. Bei diesem Segeltörn in der Kvarner Bucht bin ich mit Argos Yachtcharter, die Segel- und Motoryachturlaube weltweit anbieten, und deren Charterpartner Dream Yachtcharter unterwegs. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten für alle Erfahrungsstufen – von der Bareboat Charter über die Yachtcharter mit professionellem Skipper bis hin zur komfortablen Kabinencharter.

Yachtcharter / Bareboatcharter – mit Segelschein zur absoluten Freiheit

In diesem Fall ist keine weitere Besatzung an Bord, als Charterer steuerst Du das gemietete Boot eigenverantwortlich und stellst auch die Crew zusammen. Voraussetzung: Ein Bootsführerschein und entsprechende Segelerfahrung. Dafür bietet Dir eine individuelle Charteryacht natürlich maximale Freiheit, was Tempo. Route und Ankerplätze angeht. Das heißt, Du kannst die schönsten Segelreviere genauso erkunden, wie Du es willst und die Buchten oder Häfen ansteuern, die Dir am besten gefallen.

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